Sumurun

Regie:
Ernst Lubitsch
Autor:
Hans Kräly
Ernst Lubitsch
Vorlage:
"Sumurun", 1909, Pantomime
Autor Vorlage:
Friedrich Freksa
Land: D
Jahr: 1920
Länge: 103 min.
Format: 1,33 : 1
schwarz-weiß

Ein arabisches Land. Der bucklige Ernst Lubitsch (Jeggar) zieht mit der alten Margarete Kupfer und der schönen Tänzerin Pola Negri (Janaia) und seinem Schaustellerwagen durchs Land. Er ist unglücklich in Negri verliebt, die der alte Sklavenhändler Paul Biensfeldt (Achmed) gerne für den Harem des alten Scheichs Paul Wegener hätte. Währendessen bietet der junge Stoffhändler Harry Liedtke (Nur-al-Din) seine Waren vor dessen Palast feil. Wegeners Lieblingsfrau Jenny Hasselqvist (Suleika, genannt Sumurun) verguckt sich in ihn und wird von Wegener ertappt. Der junge Scheich Carl Clewing hingegen verguckt sich in Negri, als er sie in der Stadt sieht. Er nimmt jedoch alle Schuld auf sich, als Wegener Hasselqvist enthaupten lassen will. Wegener verschont Hasselqvist, doch als sie ihn abweist, folgt er Biensfeldt ins Theaterzelt, um sich Negri anzusehen. Auch Clewing ist zugegen – die berechnende Negri zieht den mächtigen alten Wegener vor, folgt ihm. Lubitsch, verzweifelt nimmt die Zauberpille, die ihm todesähnlichen Schlaf ohne Sorgen beschert. Durch Zufall gelangen Lubitsch und Liedtke in einer Truhe in den Palast des Scheichs. Negri wird dessen Lieblingsfrau, entthront Hasselqvist, betrügt ihn aber schnell mit Clewing. Wegener tötet Negri, Lubitsch tötet Wegener, Hasselqvist und Liedtke werden glücklich. Stummfilm.

Lubitsch nahm einen grossen Theaterfolg Max Reinhardts auf, in dem er die gleiche Rolle gespielt hatte, ebenso, aus Warschau von der dortigen Inszenierung, Negri. Den Stoff des erfolgreichen, heute vergessenen Autors Friedrich Feska muss man nicht loben – er ist, wie der hergerichtete deutsche ‚Orient‘, das Problem des Films. Lubitsch ist die Teillösung: sein Spiel zieht alle Register und wirkt, neben dem erotischen Charisma Negris, noch heute. Doch Lubitschs spezifischer Stil, der in zum ganz grossen Regisseur machte, deutet sich nur in Momenten an. In Deutschland war er noch unentwickelt. Die Inszenierung Reinhardts wurde abgefilmt – mit einer anderen Besetzung, und 1910 auch in Kinos gezeigt.

Mit Aud Egede-Nissen (Haidee, Dienerin), Jakob Tiedtke (Ober-Eunuch), Max Kroner (Muffti), Paul Graetz (Puffti),