Stützen der Gesellschaft
Peter Gillmann
Jahr: 1935
Länge: 81 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Argentinien. Der Ranch-Besitzer Albrecht Schoenhals (Johann Tönnessen), entschliesst sich, mit dem Zirkus seines Freundes Walter Süssengut (Urbini) nach 20 Jahren in seine Heimat Norwegen zurückzureisen. Sein Schwager Heinrich George (Konsul Karsten Bernick), ist als reicher Werftsbesitzer der herausragende Bürger der Stadt. Bei den Fischern ist er unbeliebt, da die Erweiterung der Werft ihren Weg mit den Booten aufs Meer gefährlicher gemacht hat. Seine Frau Maria Krahn (Betty) sieht Schoenhals nur ungern wieder, gilt er doch seit seinem Weggang als grösserer Unterschlagungen verdächtig und zudem als illegitimer Vater der aus ärmlichem Hause stammenden Suse Graf (Dina Dorf), die George bei sich aufgenommen hat und die von Krahn schlecht behandelt wird. Doch Graf verliebt sich in Schoenhals. Der erfährt, wessen er verdächtigt wird und stellt George zur Rede. Der gesteht ihm, der Vater von Graf zu sein und sich damals den Verdacht der Unterschlagung zunutze gemacht zu haben um Kredite zu erhalten. Es ist George recht, dass Schönhals und Graf auf der nur notdürftig von seiner Werft geflickten ‚Gazelle‘ nach Argentinien wollen. Doch als das Schiff prompt in Seenot kommt, erfährt George, dass sein kleiner Sohn Horst Teetzmann (Olaf) heimlich mit an Bord gegangen ist. Die ‚Gazelle‘ wird gerettet, aber George stirbt im Seegang der Klippen, in die er aufgeschreckt gelaufen war. Schoenhals tritt seine Nachfolge an.
Die ‚Gesellschaft‘ in diesem Film sind einige alte Kaffeetanten im Hause Berneck. Überhaupt ist alles reduziert auf das direkte Umfeld des Patriarchen George. Nach dessen sehr unvermittelten Tod (in Ibsens Stück darf er weiterleben und sich rehabilitieren) regelt sich alles von selbst in etwa zwei verbleibenden Minuten. Das einzig exemplarische ist die Behauptung, dass alles Schlechte durch Neues abgelöst gehöre. Keiner der besten Filme aus Siercks deutschen Anfängen.
Mit Oskar Sima (Prokurist Krapp), Karl Dannemann (Aune, Werkmeister bei Berneck), Annemarie Beck (Köchin), Hans Joachim Büttner (Redakteur Hammer), Paul Beckers (Hansen, Clown), Franz Weber (Vigeland), Toni Tetzlaff (Frau Vigeland).
Lied: „Herr Konsul hat auch einen Tisch“ (Spottlied der Fischer)