Stürme der Leidenschaft
Hans Müller
Jahr: 1932
Länge: 100 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Berlin 1931. Emil Jannings (Gustav Bumke) wird vorzeitig aus der Strafanstalt in Plötzensee entlassen. Er kehrt heim zu seiner Braut Anna Sten (Anjuscha), die rasch ihren Liebhaber Anton Pointner (Ralph Kruschwski) verabschiedet. Jannings holt zu Stens Kummer den Fürsorgezögling Franz Nicklisch (Willy Prawanske) zu sich, muß ihn aber nach ihrem Protest bei seinem Freund Julius Falkenstein (Paul) unterbringen. Doch Nicklisch merkt rasch Stens Untreue. Beim Volksfest in Treptow erfährt auch Jannings die Wahrheit: Während er für Sten einen Pelz stehlen will, vergnügt sich Sten mit Pointner in dessen Dunkelkammer. Jannings verfolgt Pointner in einen Aussichtsturm, vom dem dieser zu Tode stürzt. Jannings flieht vor der Polizei in eine Laubenkolonie nach Tegel. Nicklisch ist sein Verbindungsmann zu Sten – aber die macht sich auch an Nicklisch heran. Als Kommissar Otto Wernicke (Goebel) Nicklisch verhaften will, verrät ihm Sten Jannings Versteck. Jannings wird zu sechs Jahren Haft verurteilt, taucht aber plötzlich wieder bei Sten auf und prügelt sich mit Nicklisch. Doch eigentlich macht er Sten verantwortlich – und lässt sich ruhig von Wernicke wieder abführen…
Die Ufa wollte auf unverfängliche Art an „Der blaue Engel“, 1930, R: Josef von Sternberg anknüpfen – aber Marlene Dietrich war schon in den USA. So nahm sie stattdessen Anna Sten und ihren neuen Regiestar Robert Siodmak und siedelte den Star Jannings direkt im Halbweltmilieu an. Das war weniger prätentiös als die Kunstfigur des ‚Professor Unrat‘. Anna Sten hingegen war zumindest so verworfen wie Dietrich, die später ihren Song „Ich weiß nicht zu wem ich gehöre“ übernahm. Heute nur noch in einer Exportfassung für Italien („Tempeste di Passion“) zu sehen, die nur Musiknummern, aber keine Dialoge hat. Französische Fassung: ‚Tumultes‘.
Mit Trude Hesterberg (Yvonne), Hans Deppe (der Nuschler), Hans Reimann (Max), Wilhelm Bendow (Emmerich), Hermann Vallentin (Leiter der Haftanstalt Plötzensee),
Lieder: „Ich gehe nie mehr mit Matrosen“, Musik: Friedrich Holländer, Text: Richard Busch; „Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre“. Musik: Friedrich Holländer, Text: Robert Liebmann, Friedrich Holländer.
Berlin 1931. Emil Jannings (Gustav Bumke) is released early from the prison in Plötzensee. He returns home to his bride Anna Sten (Anjuscha), who quickly bids farewell to her lover Anton Pointner (Ralph Kruschwski). To Sten’s sorrow, Jannings fetches the welfare pupil Franz Nicklisch (Willy Prawanske) to live with him, but after her protests he has to place him with his friend Julius Falkenstein (Paul). But Nicklisch soon notices Sten’s infidelity. At the folk festival in Treptow, Jannings also learns the truth: while he is stealing a fur for Sten, Sten is having fun with Pointner in his darkroom. Jannings chases Pointner into a lookout tower, from which he falls to his death. Jannings flees from the police to a leafy colony in Tegel. Nicklisch is his liaison to Sten – but she also makes a pass at Nicklisch. When Inspector Otto Wernicke (Goebel) wants to arrest Nicklisch, Sten reveals Janning’s hiding place to him. Jannings is sentenced to six years in prison, but suddenly reappears at Sten’s and fights with Nicklisch. But he actually holds Sten responsible – and calmly lets Wernicke take him away again…
Ufa wanted to tie in innocuously with „The Blue Angel“, 1930, directed by Josef von Sternberg – but Marlene Dietrich was already in the USA. So instead they took Anna Sten and their new star director Robert Siodmak and placed the star Jannings directly in the demimonde.This was less pretentious than the art figure of ‚Professor Unrat‘. Anna Sten, on the other hand, was at least as depraved as Dietrich, who later adopted her song ‚Ich weiß nicht zu wem ich gehöre‘. Today it can only be seen in an export version for Italy (‚Tempeste di Passion‘), which only has musical numbers but no dialogue.French version: ‚Tumultes‘.