Sterne über Colombo

Alternativtitel:
Die Gefangene des Maharadscha
Die weisse Frau des Maharadsch
Regie:
Veit Harlan
Autor:
Peter Francke
Veit Harlan
Maria von der Osten-Sacken
Land: BRD
Jahr: 1953
Länge: min.
Format: 1,37 : 1
in Farbe

1. Teil „Sterne über Colombo“ 96 Minuten Zirkus Busch gastiert in München. Star: Kristina Söderbaum (Yrida Gräfin Svanborg), Kunstreiterin aus Schweden. Der indische Maharadscha von Jailapur, Willy Birgel (Gowan), eines Augenleidens wegen in Deutschland, ist von ihr fasziniert. Er engagiert den ganzen Zirkus nach Colombo, Ceylon, wo er Jagdreviere hat.. Auch das Gastspiel in Colombo gestaltet sich zu einem wahren Triumph. Doch Birgels Pläne der Annäherung bergen Probleme: der Tigerdompteur Gilbert Houcke (Ambo) ist der widerstrebenden Söderbaum verfallen, und Suyata Jayawardena (Navarani), bisherige Favoritin des Fürsten, ist eifersüchtig. Zudem ist auch der Sohn von Birgel, Adrian Hoven (Gowaran), ohne von der Neigung des Vaters zu wissen, in Söderbaum verliebt. Söderbaum trifft Birgel ‚zufällig‘ bei einem Ausritt am Fluss. Es gibt Sympathie, aber Söderbaum zögert. In einer Panik im Zirkus, die mutwillig herbeigeführt wird, stirbt Paul Busch jr. (Michael Götz), ein junger Zirkusmann, der Söderbaum ebenfalls anhimmelte. Schließlich lässt Birgel, um den sich eine Palastintrige entspinnt, Söderbaum kurzerhand in seinen Palast entführen.

2. Teil: „Die Gefangene des Maharadscha“. 99 Minuten Söderbaum erholt sich im Palast langsam. Der Vater von Busch jr, Hermann Schomberg (Götz) sucht nach ihr, die Birgel mehr und mehr vertraut. Während Schomberg, begleitet von Houcke, ihren Aufenthaltsort erfahren, klärt Jayawardena Söderbaum darüber auf, dass Birgel mit unlauteren Machenschaften ihre Gunst hat erlangen wollen. Sie verweigert sich Birgel, der sie in Hovens Obhut gibt und auf Reisen begibt. Doch ein Anschlag auf Birgel wird durch Intrige Hoven zugeschrieben. Der wird angeklagt und nur durch die Aussage Jayawardenas gerettet. Birgel dankt ab, widmet sich religiöser Armut, lässt Hoven regieren, der Söderbaum heiratet.

„Die Krone des Lebens ist die Liebe“, so ist das Fazit des Films – und die Liebe hier ist völlig durchgeistigt, in der idealen Welt des Zirkus, des Palastes, der Transzendenz. Das ist züchtig und gibt optisch Eindrucksvolles her, und schreibt jene Atmosphäre im Nachkriegsdeutschland fort, die einst Harlans Filme ‚Immensee‘ und ‚Opfergang‘ beherrscht hatte. Jede Realität wird konsequent gemieden. Man kann sich leicht über die Lächerlichkeit des Unterfangens insgesamt einigen – aber Harlan war kein Stümper, und er geht zumeist genauso weit, wie es denn geht. Mit diesem opulenten Opus konnte er freilich auch nicht mehr in einer Nachkriegsideenwelt Fuss fassen. Der Film selbst wurde im Jahre 1962 in einen Teil, „Die weisse Frau des Maharadscha“, zusammengekürzt und kam so wieder in die Kinos.

Mit René Deltgen (Lakamba), Rolf von Nauckhoff (Pahana), Karl Martell (Dari), Herbert Hübner (Zirkusdirektor), Theodor Loos (der heilige Mann), Rolf Wanka (Staatsanwalt), Otto Gebühr (Dr. Kuroma), Rudolf Vogel (Yogi).

Lieder: „Die Sterne im Zirkuszelt“, „Sterne über Colombo“, Musik: Franz Grothe, Text: Willy Dehmel.