Steiner – das eiserne Kreuz
Herbert Asmodi
Jahr: 1977
Länge: 126 min.
Format: 1,85 : 1
in Farbe
Halbinsel Taman, Russland 1943. Die deutsche Armee befindet sich auf dem Rückzug. Maximilian Schell (Hauptmann v. Stransky), aus preussischem Adel, hat sich von Frankreich an die Ostfront versetzen lassen, weil er unbedingt das eiserne Kreuz und nicht an die deutsche Niederlage glauben will. Rasch gerät er in Konflikt mit Feldwebel James Coburn (Wolf Steiner), einer Art Legende der Truppe, der einst James Mason (Oberst Brandt) das Leben rettete. Coburn nimmt den kleinen russischen Buben in Uniform Mikael Slavco Stimme gefangen, dessen Erschiessung Schell anordnet, der aber von den Soldaten im Quartier versteckt wird. Als Coburn ihn laufen lässt, erschiessen ihn die Russen bei einem Vormarsch, bei dem Coburn verwundet wird. Dort kurz mit Schwester Senta Berger (Gertrud) liiert, drängt er an die Front zurück und Schell drängt ihn, einen falschen Bericht über Schells Verdienste bei einem Gegenangriff gegen die Russen zu decken. Coburn sagt Mason die Wahrheit – und wird von Schell im Kampf gegen die Russen bewusst hinter feindlichen Linien allein gelassen. Als der Trupp, mit erbeuteten russischen Uniformen, sich zu Schell durchkämpft, lässt dieser auf Coburn und seine Männer schiessen. Coburn überlebt. und Coburn treibt Schell in die Schlacht gegen die Russen.
Einen überlebensgrossen, guten deutschen Soldaten hatte die deutsche Volksseele nach dem 2. Weltkrieg bitter nötig – ein Grund für den Erfolg von Will Heinrichs Romanerstling und auch dafür, daß Produzent Hartwig 70 % von 15 Millionen Produktionskosten investierte. Doch dieser Film ist auch inhaltlich bemerkenswert: durch starke angelsächsische Präsenz abgelöst von deutschen Komplexen, gibt der 2. Weltkrieg nur ein Beispiel für den Krieg an sich und enthält viele Referenzen auf gesellschaftliche Hintergründe – ein englischer Kritiker befand, er setze dann an, wo „Die große Illusion“ von Renoir ende. So wird auch politisch keine Position bezogen. Sehenswert, nicht nur der Besetzung wegen.
Mit Klaus Löwitsch (Unteroffizier Krüger); David Warner (Haupmann Kiesel), Fred Stillkrauth (Unteroffizier Schnurrbarth), Roger Fritz (Leutnant Triebig), Burkhard Triest (Schütze Maag), Dieter Schidor (Schütze Anselm), Michael Nowka (Schütze Dietz), Arthur Brauss (Gefreiter Zoll), Veronique Vendell (Marge)