Sonnenstrahl

Regie:
Paul Fejos
Autor:
Adolf Lantz
Idee:
Paul Fejos
Land: Ö
Jahr: 1933
Länge: 87 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Wien 1933. Die Metropol-Wochenschau blendet über in die Realität: Der Chauffeur Gustav Fröhlich (Hans Schmidt), arbeitslos und von seiner Vermieterin Annie Rosar auf die Strasse gesetzt, geht abends zum Donaukanal und will sich ins Wasser stürzen, als von der Brücke die junge Annabella (Anna Bergner) tatsächlich selbstmörderisch ins Wasser stürzt. Er springt ihr nach, rettet sie und erklärt ihr, wie schön das Leben ist. Eine Prämie der Gemeinde Wien gibt das Startkapital, das beide in kleinen Schritten einfallsreich mehren; im Prater durch Seifen- und Luftballonverkauf, dann Annabella als Schaufenstermodell für Shampoo. Sie beobachten in der Kirche die Trauung eines wohlhabenden Paares und heiraten spontan. Endlich reicht es für die Anzahlung eines Taxis, für Fröhlich ein künftiges Geschäft. Doch als Fröhlich von einer Straßenbahn überfahren wird,  kann Annabella die Raten nicht mehr bezahlen. Alle im Wohnblock spenden, dann klappt es doch noch.

Der Hannoveraner Strahlemann Fröhlich und die Französin Annabella ergeben kein Wiener Armutspaar. Daß der Film Optimismus ausstrahlt, ist gut, aber er ist nahezu dialogfrei und es bestand sicher die Gefahr, daß das verarmte Depressionspublikum sich mit dem teils leichtlebigen Klein-Karrierismus der Protagonisten nicht ernst genommen fühlte. Nicht frei von Längen und die spät hineininterpretierte Solidaritätsgeste der Wiener Kleinbürger wirkt eher wie ein schneller Auswegsschlenker des Drehbuchautors.

Mit Paul Otto (Polizeikommissär), Hans Marr (Priester), Walter Brandt (Geldeinnehmer), Jaro Fürth (Drogist), Franz Schafheitlin (Arzt).

Lieder: „Alles Dir zuliebe!“ Musik: Sándor von Szlatinay, Text: Ernst Schott, „Nur wenn Du lachst“ Musik Ferenc Farkas, Sándor von Szlatinay, Text: Ernst Schott.

Vienna 1933. The Metropol newsreel fades over into reality: the chauffeur Gustav Fröhlich (Hans Schmidt), unemployed and thrown out on the street by his landlady Annie Rosar, goes to the Danube Canal in the evening and is about to throw himself into the water when young Annabella (Anna Bergner) actually falls suicidally into the water from the bridge. He jumps in after her, saves her and tells her how beautiful life is. A bonus from the municipality of Vienna provides the start-up capital, which they both imaginatively increase in small steps; in the Prater by selling soap and balloons, then Annabella as a shop window model for shampoo. They watch the wedding of a wealthy couple in church and spontaneously get married. Finally there is enough for the down payment on a taxi, a future business for Fröhlich. But when Fröhlich is run over by a tram, Annabella can no longer pay the instalments. Everyone in the block of flats makes a donation, then it works out after all.

Fröhlich, a Hanoverian, and Annabella, a Frenchwoman, do not make a Viennese couple of poverty. That the film radiates optimism is good, but it is almost dialogue-free and there was certainly a danger that the impoverished Depression audience would not feel taken seriously by the partly easygoing petty careerism of the protagonists. Not free of lengths and the gesture of solidarity of the Viennese petty bourgeoisie interpreted late in the film seems more like a quick swerve by the scriptwriter.