So ein Mädel vergisst man nicht
Fritz Kortner
Jahr: 1933
Länge: 88 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Berlin 1932. Weltwirtschaftskrise. Die Bücherkarrenbesitzer Willi Forst (Paul Hartwig) und Oskar Sima (Max Bach) wollen zum Theater zurück. Zur Bühne will auch Dolly Haas (Lisa Brandes). Forst erschleicht sich die Bekanntschaft des Theaterdirektors Paul Hörbiger (Leopold Schrader), der beide für „Nacht in Andalusien“ von Franz Möllendorf engagieren will, wenn er einen Finanzier findet. Haas ist mittlerweile Hausmädchen bei Ida Wüst (Frau Körner) geworden, deren Mann Max Gülstorff (Hugo Körner) aber gerade seine Stellung verloren hat, ohne seine Frau zu informieren. Haas hat die Idee, die acht Zimmer Wohnung in eine Pension zu verwandeln. Im Hotel ‚Astoria‘ will sie Gäste ködern und fällt Forst auf, der den ahnungslosen Schuhfabrikantensohn Theo Lingen (Hahnen jr.) ohrfeigt, um ‚ihre Ehre zu verteidigen‘ und ihr dadurch aufzufallen. Später tritt Forst unter Lingens Namen auf, da Lingen sich in der Zeitung als derjenige hat feiern lassen, der die Ohrfeige verteilte. Er verspricht dem Lederwarenhändler Hans Hermann Schaufuß (Bornemann) einen Vertrag mit der Schuhfabrik, den Lingens Vater Hans Leibelt (Hahnen sr.) später nichtsahnend absegnet. Haas bekommt von Schaufuß eine hohe Provision und wird so zum Financier für Hörbigers Inszenierung, in der sie, Sima, und Forst auftreten.
Es gibt die Klasse der Habenichtse, die Klasse der Wohlhabenden und die Absteiger. Diese Depressionskomödie kommt nicht leichtfüssig daher, sie funkelt nicht, sondern serviert etwas schwermütigen Überlebenskampf. Sima und Forst spielen zurückgenommen, aber die Melodien prägen sich ein. Die einzige Regiearbeit Fritz Kortners im Tonfilm vor seiner Emigration.
Mit Edwin Jürgensen (Ewald, Sekretär), Julius Falkenstein (Dr. Berger, Rechtsanwalt), Hans Halden (Hentschke, Agenturdirektor), Josef Danegger (Hausportier), Paul Dahlke (betrunkener Zechpreller), Rudolf Platte (Zeitungsreporter), Lieder: „Gold und Purpur, Samt und Seide“, „Sonne von Sevilla“, „Lied vom Theater: Es ist so schön“; „Man hat’s nicht leicht“, „So ein Mädel vergisst man nicht“; Musik: Ralph Erwin, Texte: Robert Gilbert