Sieben Minuten nach Mitternacht
Un Monstro viene a verme
Jahr: 2017
Länge: 105 min.
Format: 2,40 : 1
in Farbe
England. Der 13jährige Lewis MacDougall (Conor O’Malley) hat stets den gleichen Alptraum: Er kann seine Mutter Felicity Jones (Lizzie Clayton) bei einem Erdbeben nicht retten. Seine Mutter ist leidend; die Behandlungen versagen. Er muß vorübergehend zu seiner ungeliebten Großmutter Sigourney Weaver ziehen. Er zerstört deren Wohnzimmer und in der Schule verletzt er einen Mitschüler, der ihn, den Underdog, gemobt hatte. MacDouglal hat ein Geheimnis: die Eibe, die er von seinem Schlafzimmerfenster aus sehen kann, ist ein Monster, das ihn nächtlich besucht, um ihm drei Geschichten zu erzählen, damit er danach eine erzähle. Von der bösen Königin, der das Volk Untaten andichtete und die das Monster beseitigte, vom Alchemisten, der schlecht beleumundet wurder und der sich deshalb weigerte, die Töchter des Pfarrers zu heilen und vom Unsichtbaren. Alle zeigen, dass die Trennung zwischen ‚Gut‘ und ‚Böse‘ eine Erfindung ist. Sein geschiedener Vater Toby Kebbell kommt aus Los Angeles zu Besuch – er lässt MacDougall wissen, bei ihm könne er nicht leben. Die wahre Geschichte, die MacDougall der Eibe erzählt, enthüllt, daß er in seinem Alptraum den Tod seiner Mutter will. Doch nun stirbt die Mutter – und dieser Grund der Schuldgefühle stimmt nun doch nicht. Er arrangiert sich mit Weaver und erfährt, dass schon die Mutter Zeichnungen des Monsters gemalt hatte.
Auch wenn der psychoanalytische Ansatz der Gesamtgeschichte etwas eindimensional und seine Umsetzung in Handlung – außerhalb der Monstergeschichten – etwas sparsam ist: ein guter Hauptdarsteller und die Geschichten des Baum-Monsters ergäben schon das Material für einen guten Film – mit einer einfallsreichen Regie. Leider hapert es an der Umsetzung. Wann immer die Märchenwelt verlassen wird, rutscht die überforderte Regie in abgegriffene Mainstream-Erzählmuster, einschließlich der penetranten Musik-Untermalung ab. Schade.
Mit Ben Moor (Mr. Clark), James Melville (Harry), Oliver Steer (Sully), Lily Rose Aslandogu (Lily), Geraldine Chaplin (Schulleiterin)