Sechs Frauen und ein König
Lajos Biro
Jahr: 1933
Länge: 89 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
London 1536. Am Tage der Hinrichtung seiner zweiten Frau Merle Oberon (Anne Boleyn) heiratet König Charles Laughton (Heinrich VIII) mit hohen Erwartungen Weby Barrie (Jane Seymour). Aber die stirbt im Kindbett. Auf Drängen des Hofes entschliesst sich Laughton, in der Zwischenzeit in einer Affäre mit Binnie Barnes (Katherine Howard) befangen, wieder zu heiraten, und zwar die Deutsche Elsa Lanchester (Anne von Kleve). Die hat sich auf der Reise nach England in Laughtons Brautwerber John Loder (Thomas Peynell) verliebt und verstört deshalb Laughton durch bizarres Verhalten in der Hochzeitsnacht, sodass bei einvernehmlich eine sofortige Scheidung arrangieren können, wobei Lanchester finanziell einen guten Schnitt macht. Laughton ist schon älter – aber will es noch einmal wissen und heiratet jetzt Barnes. Er ist glücklich, aber Barnes ist bald mit ihrer alten Liebe, dem Höfling Robert Donat (Thomas Culpepper), in einer heimlichen Beziehung. Als Erzbischof Lawrence Hanrey (Cranmer) ihm davon berichten muss, fällt der glückliche Laughton aus allen Wolken. Auch Barnes wird enthauptet. 1543. Auf Rat von Lanchester heiratet Laughton seine ältliche Kinderfrau Everley Gregg (Katherine Parr). Sie erzieht nun an Laughton herum – aber sonst gibt es nichts zu beanstanden….
Die sehr private Sicht auf den König, und zwar auf das Ganze, verkörpert in symptomatischen Details, wird vom Genie des Schauspielers Laughton getragen, der ihn als untergründig tragische Figur mit komischen Facetten anlegt. Die Grösse dieser Figur ist ebenso gemimt wie das Erscheinungsbild des kostengünstig gedrehten Films als teurer Austattungsfilm. Der Betrachter braucht etwas Zeit, sich darin zurecht zu finden, aber dann geht man gerne mit… Verbesserte die damalige Position des britischen Kinos, insbesondere in den USA.
Mit Franklin Dyall (Thomas Cromwell), Miles Mander (Herzog von Kleve), Claude Allister (Cornell), John Turnbull (Hans Holbein).