Schwarzer Jäger Johanna

Regie:
Johannes Meyer
Autor:
Heinrich Oberländer
Heinz Umbehr
Vorlage:
"Schwarzer Jäger Johanna", 1934, R
Autor Vorlage:
Georg von der Vring
Land: D
Jahr: 1934
Länge: 96 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Bremen 1809. Die junge Marianne Hoppe (Johanna Luerssen) erfährt, dass sich ihr Jugendfreund Harry Frank (Caspar Cropp) in Kassel verlobt habe. Tags darauf fährt sie mit ihrer Mutter in der Postkutsche nach Braunschweig und erhält vom Mitreisenden Paul Hartmann (Major Georg Ludwig Korfes) einen Brief zugesteckt, eh dieser aus der Kutsche von einer napoleonischen Streife verhaftet wird. Ein anderer Mitreisender, Gustaf Gründgens (Dr. Frost) erwirkt in Braunschweig Hartmanns Freilassung und will von Hoppe den Brief. Diese flüchtet zu Hartmann, gibt ihm den Brief. Da sie nun im Visier der Franzosen ist, nimmt Hartmann Hoppe mit nach Töplitz in Böhmen, wo der österreichische Hofrat Oskar Sima (Zöllner) sie aufnimmt. Doch Hoppe schließt sich nun dem schwarzen Korps von Hartmann an, das mit Paul Bildt (Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig) den Waffenstillstand zwischen Österreich und Frankreich nicht akzeptiert. Man zieht, wie die Franzosen, nach Braunschweig. Dort stellt Gründgens, der auf beiden Seiten tätig ist, Bildt eine Falle: statt weiterzuziehen, soll er Braunschweig gegen die Franzosen verteidigen, was aussichtslos ist. Doch Hoppe, die von den Franzosen verhaftet wird (ehe Gründgens sie freibekommt) bringt durch ihre mutige Haltung Unruhe in das französische Heer deutscher Söldner; der Kampf läuft besser als gedacht. Hartmann, Hoppe und der Rest des Freikorps können an die Nordsee fliehen, wo sie auf die Engländer hoffen.

Ein Blick in die Zeit der Befreiungskriege, nicht von oben, sondern aus der Sicht des Bürgertums. Dieser Blinkwinkel bringt einem die reale Situation und die Gefühle näher. Die starke Schauspielerpersönlichkeit Hoppe, in guten sitzender Männerkleidung, ist Handlungsträger. Motivation und Funktion der Freikorps werden deutlich wie selten. Gründgens brilliert in der Rolle des allgegenwärtigen Opportunisten Frost. Der Film basiert auf einem Werk des norddeutschen antimilitaristischen Lyrikers von der Vring.

Mit Margarete Albrecht (Frau Luerssen), Fita Benkhoff (Philine Melchior), Genia Nikolajewa (Mademoiselle Köttschau), Rudolf Briebrach (Oberst von Bernewitz), Harry Hardt (Rittmeister Fürst Sulkowski), Erich Fiedler (Leutnant von Hirsewald), Jakob Tiedtke (Amtmann Cropp), Karl Dannemann (Volkert Ummen).