Schrei in die Vergangenheit
Jahr: 1994
Länge: 94 min.
Format: 2,35 : 1
in Farbe
Abbey School. Albert Finney (Andrew Crocker-Harris), Lehrer für alte Sprachen, scheidet als Opfer einer Intrige „aus gesundheitlichen Gründen“ aus dem Lehrkörper und ohne Anspruch auf Pension aus. Am Tag vor der Abschlußfeier schenkt ihm sein Nachhilfeschüler Ben Silverstone (Taplow) eine „Browning-Version“ der englischen Übersetzung von Aeschylos. Finney ist unbeliebt und hart. Das Geschenk rührt ihn. Seine junge Frau Greta Scacchi (Laura), die ein Verhältnis mit dem Naturwissenschaftler Matthew Modine (Frank Hunter) hat, macht es als Bestechung zum Zwecke der Versetzung madig – Modine tröstet Finney und gesteht die Affäre. Die Ehe zerbricht am selben Tag; Finney hält eine rührende Abschiedsrede an auf der Abschlussfeier.
Als „Konflikt des Herzens“ („The Browning Version“, 1951, R: Anthony Asquith) schon einmal verfilmt, ist das Stück von Rattigan einer bestimmten Periode der 40er-Jahre verhaftet – hier wird es an der Oberfläche in die Gegenwart versetzt. Der Spitzname „Hitler der Unterprima“ passt nicht mehr in die 90er Jahre, und auch der Konflikt wird nicht der neuen Zeit angepasst. Gutes Spiel, penetrante Musik.
Mit Julian Sands (Tom Gilbert), Michael Gambon (Dr. Frobisher), James Sturgess (Bryant), Joe Beattie (Wilson).