Schlußakkord
Carl Szokoll
Jahr: 1960
Länge: 97 min.
Format: 1,37 : 1
in Farbe
Salzburg. Eleonora Rossi-Drago (Linda Valore), Librettistin der Oper „Peon Messias“, hat ihren Freund Christian Marquand (Frank Leroux), den Komponisten der Oper, wegen Alkoholproblemen in ein Sanatorium gesteckt. Durch ständiges Ändern gefährdet er nämlich die Premiere bei den Salzburger Festspielen unter ihrem Ex-Freund Victor de Kowa (Alexander Berkin). Doch Marquand, eifersüchtig auf de Kowa, entweicht aus dem Fenster und ohrfeigt in der Bar des Hotel ‚Figaro‘ den Tenor Hans Georg Laubenthal (Robert Michaelis), sodass der sein Engagement für den ‚Peon‘ aufgibt und Rossi-Drago einen neuen Sänger suchen muß. Es fügt sich, dass Marquand in Salzburg Mario del Monaco (Carlo del Monti) begegnet, der das Engagement akzeptiert, aber, was Marquand nicht weiß, für Rossi Drago entflammt ist. Als er dahinterkommt, schießt er auf del Monaco und verschwindet. Rossi-Drago sucht ihn, und del Monacos Stimme ist gefährdet. Bei der Premiere kann del Monaco doch singen, und Rossi-Drago zerrt Marquand, der seine völlige Neufassung der Oper als blosses Duplikat erkennt, zur Premiere. Marquand erhält einen lukrativen Vertrag, Rossi-Drago bekommt del Monaco.
Unter der Oberhoheit von Viktor de Kowa, der optisch auf Herbert von Karajan getrimmt wurde, agieren sämtliche Protagonisten, einschließlich de Kowas, wie die Kinder: verhaftet der Musik, in menschlichen Beziehungsbelangen ohne Orientierung. Liebeneiner inszeniert diesen bösartigen Kommentar zur Musikwelt ohne Schnörkel und ohne Kitsch, und selbst die damals so beliebten Jazzeinlagen sind diesmal nicht, wie sonst oft, gezwungene Fremdkörper.
Mit Christian Wolff (Freddy Berkin), Hans Thimig (Dr. Thimm), Marion Michael (Jacqueline Petersen), Hans Reiser (Vladya Dupont), Ljuba Welitsch (Louise), Rudolf Carl (Wirt des Landgasthofs ‚Höllenstein‘).
Lieder: „Recitar mentre preso“, Text und Musik: Ruggero Leoncavallo; „Die quella pira l’orrendo“, Musik: Giuseppe Verdi, Text: Salvadore Cammarano; Arie aus ‚Peon Messias‘, Musik: Georges Auric; „Verro“, „Bella Linda, Bellissima“, „Jazz, das ist Musik“