Schatten der Schuld

Originaltitel:
Mother Night
Regie:
Keith Gordon
Autor:
Robert B. Weide
Vorlage:
"Mother Night", 1962, R
Autor Vorlage:
Kurt Vonnegut
Land: USA
Jahr: 1996
Länge: 109 min.
Format: 1,85 : 1
in Farbe

Haifa 1961. In seiner Gefängniszelle schreibt Nick Nolte (Howard W. Campbell jr.) seine Memoiren: mit seinen Eltern ab 1919 in Deutschland lebend, hatte er als Dramatiker in Berlin Erfolg, wurde im 3. Reich vom US-Geheimdienst als Mitarbeiter angeworben und machte offiziell im Radio für die Nazis Propaganda („der letzte freie Amerikaner“). Nach dem Krieg in New York untergetaucht, wollen ihn Russen und Israelis entführen. Er stellt sich den Israelis und hängt sich in seiner Zelle auf.

Eine fiktive Geschichte, in Episoden und kontemplativ verfilmt. Aber die Figur des Protagonisten, auch wenn sie, in objektive Schuld verstrickt, Objekt zweier Regierungen war, ist als Mensch mit Standpunkten und inneren Konflikten nicht vorhanden. An einer Stelle wird das erklärt. Teilnahmslos lässt sie mit sich alles geschehen. Was in der Literatur wirkt – im Film funktioniert es kaum.

Mit Sheryl Lee (Helga Noth/Resi Nith), Alan Arkin (George Kraft), John Goodman (Major Frank Wirtanen), Kirsten Dunst (die junge Resi), Arye Gross (Dr. Abraham Epstein), Frankie Faison (der schwarze „Führer“ von Harlem), David Strathairn (Bernard B. O’Hare), Bernard Behrens (Dr. Lionel Jones).