Sacco und Vanzetti

Originaltitel:
Sacco e Vanzetti
Sacco et vanzetti
Regie:
Giuliano Montaldo
Autor:
Fabrizio Onofrio
Giuliano Montaldo
Land: I-F
Jahr: 1971
Länge: 119 min.
Format: 1,85 : 1
in Farbe

Boston 1920. Nach einem Raubüberfall auf Lohngelder, bei dem es zwei Tote gibt, werden die ausgewiesenen Anarchisten Gian Maria Volonté (Bartolomeo Vanzetti) und Riccardo Cucciolla (Nicola Sacco) verhaftet und wegen Mordes angeklagt. Vor Gericht finden sich Richter Geoffrey Keen (Webster Thayer), Ankläger Cyril Kusack (Frederick Katzman) und der als extrem geltende Verteidiger Milo O’Shea (Fred Moore). Trotz fragwürdiger Beweislage spricht die Jury die Angeklagten schuldig. Sie erhalten die Todesstrafe. In den folgenden Jahren tauchen immer mehr Indizien und Beweise dafür auf, dass die beiden unschuldig sind. Dennoch lehnt Keen eine Wiederaufnahme ab. Die Weltöffentlichkeit wird auf den Vorgang aufmerksam – Proteste häufen sich. Ein Gnadengesuch wird vom Gouverneur abgelehnt. Am 27. August 1927 werden die beiden hingerichtet.

Die eindrucksvollste Art, mit diesem notorischen Justizmord umzugehen, wäre nüchtern und faktenorientiert gewesen. Montaldo wählte in den Gerichtsszenen Dramatik, die momentelang auch fesselt, ansonsten modischen Impressionismus, der die Längen seines Films ausmacht – mehr im Ausland als in Italien, wo der Film in einer 10 Minuten kürzeren Fassung zu sehen war. Sechs Jahre nach dem Einsatz des Films, 1977, wurden Sacco und Vanzetti vom Gouverneur von Massachusetts rehabilitiert.

Mit William Prince (William Thompson), Rosanna Fratello (Rosa Sacco), Claude Mann (Journalist), Sergio Fantoni (Konsul Giuseppe Andrower), Armenia Balducci (Virginia), Pier Giovanni Andrisi (Mitglied des Vereidigungskommittees), Marisa Fabri (Mary Splaine), Carlo Sabatini (McCallum, Zeuge).