Sabine Wulff
Jahr: 1978
Länge: 89 min.
Format: 1,66 : 1
in Farbe
DDR 1974. Mit 18 Jahren wird Karin Düwel (Sabine Wulff) aus dem Werkhof entlassen, einer Besserungsanstalt, in der sie wegen kleiner Delikte kam. Sie stellt sich auf eigene Füsse, nimmt Arbeit im VEB Schuhfabrik an. Dort kommt sie einerseits gut an, weil sie direkt ist, soll in der Arbeitnehmerorganisation Karriere machen. Gen den Rat ihres Immer-wieder-Freundes Manfred Ernst (Jimmy) deckt sie auf, dass ihre Kollegin, die Stepperin Ursula Staack (Gisa), ihre Arbeitsleistung fälscht und so glänzt, während Düwel mit den Zahlen nicht mitkommt. Sie verhilft auch zu einer funktionierenden Heizung. Als ihr Onkel Gerhard Bienert (Karl) stirbt, erbt sie dessen Haus. Sie testet Männerbekanntschaften, landet wieder bei Ernst – aber nicht auf Dauer, der Ernst lebt in seiner Gegenwelt, ohne Bezug zur Realität.
Ideal und Realität werden hier stetig aneinander gemessen – und die Ideale, eigentlich auch die Grundlage des Staates DDR, sind anscheinend oftmals die Gründe, mit ihm in Konflikt zu geraten. Der Konflikt darf aber nicht soweit gehen, dass man ihn in Frage stellt. Als ihr Freund Jimmy sehr deutlich, und vermutlich nicht ganz falsch, seine Meinung über die DDR äußert, bestraft Sabine ihn als Tabubrecher sofort. Aber die Atmosphäre der werktätigen Provinz trifft der Film sehr gut, und auch die Elemente des gesellschaftlichen Lebens. Sympathisch.
Mit Jürgen Heinrich (Atsche), Hans-Joachim Frank (Hansel), Lars Jung (Hotte), Jutta Wachowiak (Heide Hobohm), Swetlana Schönfeld (Kati), Juliane Korén (Frau Hille), Anneliese Matschulat (Frau Hille).