Rummelpatz des Lebens
Harvey Gates
Finis Fox
Jahr: 1923
Länge: 114 min.
Format: 1,33 : 1
schwarz-weiß
Wien, ca. 1912. Der Hofbeamte Norman Kerry (Graf Franz Maximilian von Hohenegg) soll auf Befehl des Kaisers Anton Vaverka (Franz Joseph) seine Verlobte Dorothy Wallace (Gräfin Gisella von Steinbrück) heiraten. Kerry vergnügt sich gern mit anderen Frauen und begegnet im Prater im „Ringelspiel zum Kalafatti“ der kleinen Drehorgelspielerin Mary Philbin (Agnes Urban). Ihr erzählt er, Krawattenverkäufer zu sein. Die beiden empfinden füreinander. Philibin arbeitet bei Schaubudenbesitzer George Siegmann (Schani Huber), einem rohen Menschen, der sie bedrängt und dabei von Philbins buckligem Verehrer George Hackathorne (Bartholomew Gruber) angegriffen wird. Hackathorne muss ins Gefängnis, aber Kerry holt ihn heraus. Seine Hochzeit will er absagen, aber der Kaiser befiehlt anders. Seine Täuschung von Philbin fliegt auf. Im Weltkrieg begegnet er Philbins Vater Cesare Gravina (Sylvester Urban) auf dessen Sterbebett und ist ob dessen Hass bestürzt. Mit Kriregsende verliert Kerry seinen Grafentitel, seine Frau ist gestorben. Wieder begegnet er im Prater Philbin. Die will gerade Hackathorne heiraten und weist Kerry trotz ihrer Gefühle ab. Doch Hackathorne trit zurück. Kerry und Philbin können zusammenkommen. Stummfilm.
Der Wendepunkt in der Regie-Karriere von Erich von Stroheim, der eine Wiener Strassenbahn nach L.A. holte und der Offiziersgarde seidene Unterwäsche verordnete. Er wurde von der Universal gefeuert. Sein Stoff bot mehr, als sein Regienachfolger Julian herausholen konnte – Zweiklassengesellschaft im Exzess und ihr völliges Zerbrechen durch den 1. Weltkrieg. So, wie erhalten, kein Meisterwerk, aber dennoch von hohem Interesse.
Mit Edith Yorke (Ursula Urban), Dale Fuller (Mariana Huber), Lillian Sylvester (Aurora Rossreiter), Spottiswoode Aitken (Kriegsminister), Al Edmundsen (Nepomuck Navrital).