Ruf der Wildgänse

Regie:
Hans Hinrich
Autor:
Per Schwenzen
Vorlage:
"The Passionate Flight", 1925, R
Autor Vorlage:
Martha Ostenso
Land: Ö
Jahr: 1961
Länge: 89 min.
Format: 1,37 : 1
in Farbe

Yellow Post, Manitoba, Kanada, 1910. Im Sommer 1886 war Heidemarie Hatheyer (Amelia Jaspers) geflohen; ihr Freund wurde dabei erschossen; man nahm ihr Kind, und sie floh zu dem Farmer Ewald Balser (Kaleb Gare). Nun ist Balser wohlhabend, Hatheyer hat mit ihm die Töchter Marisa Mell (Judith) und Gertraud Jesserer (Ellen). Aber er ist raffgierig, übervorteilt seine Umgebung und hält seine Familie knapp. Mell wartet auf die Rückkehr des Nachbarsohnes Horst Janson (Sven Sanbo), der in Alberta arbeitet, aber Balser unterschlägt seine Briefe. Jesserer liebt das Halblut (Malcolm), aber Balser ekelt ihn vom Hof. Da taucht der Vermessungsingenieur Hans H. Neubert (Marc Jordan) auf, von dem Balser und Hatheyer wissen, dass es Hatheyers leiblicher Sohn ist. Gleichzeitig kehrt auch Janson zurück. Da Hetheyer fürchtet, dass Neubert sich in seine Halbschwester Mell verlieben könnte, klärt sie ihn über seine Herkunft auf. Mell wirft mit dem Beil nach ihrem gnadenlosen Vater, und fortan hält er sie wie eine Gefangene. Doch wie ihre Mutter flieht sie nun mit Janson. Als während eines Waldbrandes beim Sommerfest in Yellow Post der Hof in Flammen steht, kommt Balser ums Leben, als er sein Geld retten will. Hatheyer, Jesserer und Neubert bleiben zurück.

Der bekannteste realistische Roman der norwegisch-kanadischen Autorin Ostenso bot die Vorlage für ein Kuriosum: einen österreichischen Film, der überwiegend in Kanada gedreht wurde. Regisseur Heinrich aber kann mit der kanadischen Landschaft nicht viel anfangen – er macht aus ihr Postkarten, die seine erstrangig besetzte Geschichte illustrieren. Ein starker Stoff, starke Schauspieler, aber eine schwache und linkische Regie.

Mit Brigitte Horney (Frau Sanbo) Lieder: „Heiss weht der Wind und kalt weht der Wind“; „Hille Hille, Billy, Billy“. Musik: Rolf Wilhelm