Rosen-Resli

Regie:
Harald Reinl
Autor:
Maria von der Osten-Sacken
Harald Reinl
Vorlage:
"Rosen-Resli", 1882, N
Autor Vorlage:
Johanna Spyri
Land: BRD
Jahr: 1954
Länge: 82 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Eine Stadt. Die kleine neunjährige Waise Christine Kaufmann (Therese Walter) ist in der Rosenbaumschule Walter bei den Gärtnersleuten Franz Fröhlich (Schmidt) und seiner Frau Annemarie Hanschke (Anna Schmidt) in Pflege. Sie geht aber immer noch zu ihrer ‚Sorgenmutter‘ Käthe Haack (Maria Kranz), welche die Pflegschaft wegen ihrer Herzkrankheit hat abgeben müssen. Vom Geld, dass sie mit den Austragen von Rosensträussen verdient, kauft sie Haack Lebensmittel. Die junge, attraktive Chefin der Rosenzucht Josefin Kipper (Herta Wieland) hat derweil ein Techtelmechtel mit Arno Aßmann (Fred Rohrbach), der dringend reich heiraten möchte und ihr Anträge macht. Weil ihr väterlicher Freund, der alte Gärtner Otto Gebühr (Jakob) ihr gesagt hat, dass man mit einer eigenen Rosenart viel Geld verdienen kann, fällt Kaufmann auf der Suche nach einer wilden Rose ins Wasser und wird von dem Arzt Paul Klinger (Dr. Schumann) wiederbelebt, der wegen eines tödlichen Autounfalls mit Fahrerflucht geächtet ist. Kipper ist sehr beeindruckt von ihm, weiss aber nicht, dass er einst mit Katharina Mayberg (Christine Rohrbach) verlobt war, die in Wahrheit den Unfall verursacht hatte. Kipper schenkt Kaufmann ein Rosenbäumchen, und durch eine Kreuzung zieht Kaufmann eine neue, sehr schöne Rose, die sie nach ihrer Sorgenmutter benennt. Durch diese auffällige Rose kommt auf, dass Aßmann auch der reiche Hotelbesitzerin Trude Haefelin (Vera Fürst) Heiratsanträge macht. Mayberg gesteht auch die Wahrheit. Kipper und Klinger finden einander, und Kipper nimmt auch die Sorgenmutter Käthe Haack zu sich.

Die Drehbuchautoren übertrugen die Essenz der kleinen Erzählung von Spyri in die deutsche Nachkriegszeit, die den Rahmen für Resli als Engel- und Märchenfigur abgibt, den Prototyp des guten Menschen. Um sie ranken sich Typen und Schicksale. Gibt man jeden Anspruch auf, es kämen reale Figuren vor, so ist das Ganze pures, aber echtes und rührendes Sentiment, was den ungeheuren Erfolg des Films damals erklärt, der im Mai uraufgeführt wurde… Christine Kaufmann, deren Individualität in dieser Rolle in den Hintergrund tritt, hat lebenslang von diesem Erfolg gezehrt. Der letzte Auftritt von Otto Gebühr, der während der Dreharbeiten verstarb.

Mit Olga Tschechowa (Frau von Weidersheim), Engelbert Quest (Herr van Denne), Gusti Wolf (Fräulein Neuhaus), Gisela Jonas (Gisela Gregori), Walter Koch (Fritz Schmidt), Trude Hänsler (Kathi), Walter Sedlmayr (Theo), Gisela Mayen (Fräulein Mildner), Hans Epskamp (Polizist), Gerhard Richter (Horst), Sylvia Gray (Modistin), Claudie Roman (Schwester Mathilde), Hans Schwarze (Kümmler, Kioskinhaber), Werner Gerhardt (Hotelportier), Kurt Hepperlin (Staatsanwalt), Ellen Mietze Seibert (Souffleuse), Karin Dor (Beschäftigte im Modesalon).

Lieder: „Geh nicht schlafen, liebe Sonne“, Musik: Bernhard Eichhorn, Text: Bruno Balz, „Heut hab ich mein erstes Rendez-vous“