Romanze in Moll
Helmut Käutner
Jahr: 1943
Länge: 96 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Eine französische Grossstadt, November 1900. Als der Bankschreiber Paul Dahlke abends heimkommt, findet er seine Frau Marianne Hoppe (Madeleine) ’schlafend‘ im Bett – sie hat einen Selbstmordversuch gemacht und er bringt sie in die Klinik. Als eine Perlenkette, die Dahlke zuhause vorfindet und die er versetzen will, vom Juwelier Carl Günther mit 25.000 Francs bewertet wird, erzählt der Juwelier – in Rückblende in den Frühling des Jahres -, wie Hoppe die Kette bewunderte, der Komponist Ferdinand Marian (Michael) sie für sie kaufte. Marian besucht im November aufgeregt seinen Bruder Eric Helgar, sagt, er habe einen Menschen getötet und erzählt in einer weiteren Rückblende seine Geschichte: wie Hoppe, geködert mit der Kette, seinem Werben erst widerstand, dann erlag. Eine Abwesenheit von Dahlke bei einer Bankfiliale im Süden nutzt Hoppe, mit Marian auf das Gut von Helgar zu fahren, wo Marian sie als seine Frau ausgibt. .. Dort sieht sie auch Siegfried Breuer (Victor). Er sieht sie wieder, als er die Bank seines Onkels als Chef von Dahlke übernimmt; er bedrängt die Ehefrau seines Angestellten, sie muss nachgeben. Nach einem Symphoniekonzert Marians, dem sie und Dahlke beiwohnen, macht Hoppe ihren Selbstmordversuch; Marian tötet Breuer, als er davon hört, besucht Dahlke, erzählt ihm die Geschichte… Hoppe ist tot.
Von Maupassant ist nur der Rahmen – die Umstände, die zum Besitz wertvoller Geschmeide führen, werden angedeutet, aber nicht ausgeführt. Käutner, weit über die Novelle hinaus, entwirft ein romantisches Bild vom besseren Menschen. Dabei ist Hoppe die hybride Kunstfigur, die das meiste mit ihrem Lächeln bewirken muss. Die Nüchternheit Maupassants weicht der Melancholie über verlorene Leben, das von Hoppe, Breuer, Dahlke und von Marian…. Dem gleichnishaften Charakter entspricht, dass Städte und Personen keinen Namen haben, was ihnen keinen Abbruch tut. Im damaligen deutschen Film eine Form des Eskapismus, aber das Ergebnis stimmt..
Mit Elisabeth Flickenschildt (Portiersfrau), Anja Elkoff (Tamara, Sängerin), Karl Platen (Michaels Diener), Ethel Reschke (Straßenmädchen), Helmut Käutner (Dichter).
Lied: „Eine Stunde zwischen Tag und Träumen“, Musik: Lothar Brühne, Text: Helmut Käutner.