Requiem

Regie:
Hans Christian Schmid
Autor:
Bernd Lange
Land: BRD
Jahr: 2006
Länge: 89 min.
Format: 2,35 : 1
in Farbe

Eine Kleinstadt auf der schwäbischen Alb, 1970er Jahre. Mit Hilfe ihres Vaters Burghardt Klaußner (Karl Klingler) traut sich die junge Sandra Hüller (Michaela Klingler), eine katholisch strenggläubige Epileptikerin, zum Studium nach Tübingen. Dort, dem Dunstkreis der Familie entronnen und mit Nicholaus Reinke (Stefan Weiser) als Verehrer, geht es ihr zunächst recht gut. Doch auf einer Gruppenwallfahrt nach Italien erleidet sie einen schlimmen Rückfall, verbunden mit Wahnvorstellungen über teuflische Stimmen. Sie vertraut sich ihrer Freundin Anna Blomeier (Hannah Imhoff) an, die sie zum Arzt schickt. Doch ihr Zustand verschlimmert sich. In ihrem Heimatort spricht sie deshalb mit dem örtlichen Pfarrer Walter Schmidinger (Gerhart Landauer). Der zieht seinen jungen, engagierten Kollegen Jens Harzer (Martin Borckert) zu Rate. Mit Zustimmung von Hüller und ihrer Familie soll ein Exorzismus versucht werden.

Nüchtern, fast klinisch und in der Ästhetik der 70er Jahre nimmt sich der Film des Falles an, der sein reales Vorbild im Sommer 1976 hat, als eine junge Studentin durch einen Exorzismus umkam. Epilepsie ist eine Krankheit. Sie kann in falsche Behandlungshände geraten. Doch hier wird nichts angeklagt – der Ortspfarrer ist vielmehr von erfrischender Denkungsart. Gezeigt wird aber ein Biotop von Menschen, die ihren äusseren und inneren Zwängen nicht entrinnen können. Gut gemeint, nicht schlecht gemacht, preisgekrönt.

Mit Imogen Kogge (Marianne Klingler, Michaelas Mutter), Friederike Adolph (Helga Klingler), Irene Kugler (Heimleiterin), Johann Adam Oest (Professor Schneider).