Regina Amstetten

Regie:
Kurt Neumann
Autor:
Kurt E. Walter
Vorlage:
"Regina Amstetten", 1932, N, enthalten in "Das heilige Jahr", 1936
Autor Vorlage:
Ernst Wiechert
Land: BRD
Jahr: 1954
Länge: 87 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Frankfurt 1948. Luise Ulrich (Regina Amstetten), Hotelangestellte, besucht mit ihrem kleinen Sohn Klaus-Jürgen Lenke (Werner) die Ausstellung ‚Ostdeutsche Heimat‘. Dort sieht sie eine Photographie des Richtfestes einer Stallung im mecklenburgischen Bredow. Rückblende auf das Jahr 1938: die Österreicherin Ulrich lebt mit ihren fast erwachsenen Kindern Harry Meyen (Jürgen von Bredow), Fritz Mathies (Kersten von Bredow) und Dinah Michaeli Hinz (Hanna von Bredow), die sonst auswärts in der Ausbildung sind, auf dem Gut ihres 1930 verstorbenen Mannes. Beim Pastor Paul Hartmann (K. Fehrmann) lernt sie dessen Genfer Freund, den Chirurgen Willy Eichberger (Professor Werner Grüter) kennen, dessen Klavierspiel sie tief beeindruckt. Eichberger lädt Ulrich nach Hamburg in die Oper ein; es folgt eine Liebesnacht. Danach muss Eichberger fort und Ulrich erhält kurz darauf die Nachricht, dass er in der Schweiz bei einem Autounfall ums Leben kam. Als die Kinder zu Weihnachten nach Hause kommen, gesteht Ulrich ihnen, dass sie ein Kind erwartet. Die beiden Söhne reagieren entsetzt ob der ‚Schande‘. Ihr Gutsnachbar Carl Raddatz (Atti von Freyberg) offeriert ihr die Ehe. Aber Ulrich verlässt das Gut. Ende der Rückblende. Als Mathies aus dem Krieg in das zerstörte Bredow kommt, erfährt er, dass sein Bruder im Krieg gefallen ist, seine Schwester in Nürnberg arbeitet und die Adresse seiner Mutter in Frankfurt. Dorthin reist er. Lenke lernt seinen grossen Halbbruder kennen, und mit beiden und Hinz feiert Ulrich Weihnachten.

Bei diesem Stoff böte sich Pathos an, aber davon ist der Film fast frei. Alle spielen zurüchhaltend. Die Geschichte bewegt sich auf der gesellschaftlichen Ebene, distanzierter auf der persönlichen Ebene. Es kommt der Weltkrieg vor, auch die Spaltung Deutschlands, aber die politische Ebene ist ausgespart. Inszeniert mit nur indirekter Emotion.

Mit Hans Hermann Schaufuss (Dr. Mahnke), Arno Paulsen (Schirrwinf, Bankkaufmann), Erich Dunskus (Gutsverwalter Ewald), Erna Sellmer (Maria, Wirtschafterin), Franz Schafheitlin (Mohr, Portier im Hotel ‚Splendid‘), Paul Bildt (Dr. med. Wiegand).