Razzia in St. Pauli
Jahr: 1932
Länge: 62 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Hamburg. In St. Pauli verlässt der Klavierspieler Wolfgang Zilzer (Leo Willmann) seine unwillige Freundin, die Prostituierte Gina Falckenberg (Ballhaus Else), um zur Arbeit in die Kneipe zu gehen. Auf dem Jungfernstieg stielt Friedrich Gnaß (Karl Burmester, Matrosen-Karl), aus einem Schaufenster eine Preziose. Er wird durch die Stadt verfolgt und steigt in Falckenbergs Zimmer. Er entkommt und überzeugt Falckenberg, mit ihm Hamburg zu verlassen. Doch zuvor will sie mit ihm Zilzer in der Kneipe Lebewohl sagen. Die Polizei hat inzwischen seinen Namen und die Davidwache sucht nach ihm. In der Kneipe versteht sich Gnaß mit Zilzer, setzt sich mit (Haken-Willy) auseinander, den er für einen Spitzel hält. Als ein echter Kriminaler ihn verhaften will, schießt Gnaß auf ihn. Er wird überwältigt. Falckenberg geht heim mit Zilzer.
Ein paar Dokumentaraufnahmen des alten Hamburg, aber Zilzer ist Westfale mit Berliner Tonfall, die Musik von Becce würde auch in einen Wiener Film passen – darum geht es nicht, auch nicht wirklich um den Klassenkampf. Es geht um die Sehnsüchte der Protagonistin, stellvertretend für Mädchen in St. Pauli, und Falckenberg in ihrem Film-Debut vereint den Gleichmut und die Sehnsucht in einem gnadenlosen Umfeld perfekt.
Mit Charly Wittong (der Sänger), Max Zilzer (der Kneipenwirt).
Lieder : «Fahr mi ma röver», Text : Walter Rothenburg ; «In unserer Heimatstadt, da gibts ein Wiedersehn», Text : Karl Behr, «Am Morgen durch die große Stadt» Text : Carl Behr, Hedwig Knorr, «Was nützt denn dem Kaiser die Krone» (volkstümlich).
Hamburg. In St. Pauli, the piano player Wolfgang Zilzer (Leo Willmann) leaves his unwilling girlfriend, the prostitute Gina Falckenberg (Ballhaus Else), to go to work in the pub. On the Jungfernstieg, Friedrich Gnaß (Karl Burmester, Sailor Karl), steals a gem from a shop window. He is pursued through the city and climbs into Falckenberg’s room. He escapes and convinces Falckenberg to leave Hamburg with him. But first she wants to say goodbye to Zilzer with him in the pub. The police have his name by now and the Davidwache is looking for him. In the pub, Gnaß gets on with Zilzer, comes to terms with (Haken-Willy), whom he thinks is an informer. When a real detective wants to arrest him, Gnaß shoots at him. He is overpowered. Falckenberg goes home with Zilzer.
A few documentary shots of old Hamburg, but Zilzer is a Westphalian with a Berlin inflection, Becce’s music would also fit in a Viennese film – it’s not about that, nor really about the class struggle. It’s about the longings of the protagonist, representative of girls in St. Pauli, and Falckenberg in her film debut perfectly combines equanimity and longing in a merciless environment.