Rashomon – Das Lustwäldchen
Shinobu Hashimoto
Jahr: 1950
Länge: 80 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Kyoto, im 11. Jahrhundert. Am Tempeltor warten der Mönch Minoru Chiaki und der Holzfäller Takashi Shimura einen Wolkenbruch ab. Sie reden über einen komplizierten Mordfall, dessen Zeuge der Holzfäller war: der Samurai Masayuki Mori (Takehiro Kanazawa) ist in einem gebirgigen Wald umgebracht und seine Frau Machiko Kyo (Masago) vergewaltigt worden. Vor Gericht gab es drei Versionen: der Holzfäller hat nur die Leiche gefunden und kurz darauf den berüchtigten Räuber Toshiro Mifune (Tajomaru) verhaftet. Der Räuber berichtet, er habe, nach Vergewaltigung der Frau, den Samurai im ritterlichen Zweikampf getötet. Die Frau berichtet, sie habe ihren Mann aus Ehrgefühl getötet und habe sich selbst töten wollen. Der Tote, von einer Seherin befragt, gibt an, er habe sich aus Scham selbst getötet, nachdem seine Frau den Räuber aufgefordert hatte, ihn umzubringen. Am Tempeltor berichtet der Holzfäller dem Mönch: die Frau habe beide aufgefordert, um sie zu kämpfen, aber es habe nur eine ärmliche Rauferei gegeben und feigen Mord. Er, der Holzfäller, habe den wertvollen Dolch gestohlen. Der Holzfäller nimmt sich schließlich eines am Tempeltor ausgesetzten Säuglings an und stellt das Vertrauen des Mönchs in die Menschheit wieder her.
Karger und präziser Film, in dem es nicht um Psychologie, sondern um Charakter geht, in dem Figuren und Inszenierung erfrischend direkt sind und sich die Bedeutung nicht vom Geschehen trennen läßt. Fesselnd und zu Recht berühmt.
Mit Kichijiro Ueda, Fumiko Honma, Daisuke Kato.