Police Python 357
Daniel Boulanger
Jahr: 1976
Länge: 120 min.
Format: 1,66 : 1
in Farbe
Orléans 1976. Als er einen Kirchenräuber fasst, lernt Inspektor Yves Montand (Marc Ferrot) nachts die Photographin Stefania Sandrelli (Sylvia Leopardi) kennen. Man trifft sich, die Beziehung wird enger. Doch ihre Adresse verschweigt sie. In ihrer Wohnung hat sie schon länger ein Verhältnis mit Francois Périer (Hauptkommissar Ganay), Montands Chef. Unentschieden zwischen beiden, will sie sich von Périer trennen. Der, obwohl gutmütig, wird von ihr so gedemütigt, dass er sie in ihrer Wohnung erschlägt. Kurz darauf dringt Montand auf der Suche nach Sandrelli ein, findet sie aber nicht. Périer beobachtet vom Auto aus verblüfft das Licht in ihrer Wohnung. Zuhause beichtet er die Tat seiner kranken Frau Simone Signoret (Thér?se Garnay). Montand weiss, dass es einen Liebhaber gab, Périer, dass nach dem Mord ein Besucher kam. Tags darauf wird Montand von Périer mit der Klärung des Falles beauftragt. Sein Kollege Mathieu Carri?re (Inspektor Menard) verdächtigt sofort den letzten Besucher; Montand versucht, die anderen zu überzeugen, dass es einen zweiten Liebhaber gab. Als Montands Suche in Richtung Périer zu weisen beginnt, bestellt Périer Montand ein und versucht, ihn zu erschiessen. Doch Montand zieht schneller. Noch immer unerkannt, drohen Montand nun Zeugen. Er entstellt sich selbst, entzieht sich der Erkennung. Signoret begeht Selbstmord. Carri?re erkennt die Wahrheit. Er zeigt Montand, dass er nichts verraten wird.
Die Story hat ihre Geschichte. Sie wurde von Autor Kenneth Fearing auf der Grundlage eines Mordes in New York am 24. Oktober 1943 geschrieben und erstmalig als „The Big Clock“ mit Ray Milland und Charles Laughton verfilmt (R: John Farrow, 1948). Deutlich verändert, verpflanzt Corneau sie ins Polizeimilieu nach Frankreich. Keine ihrer Figuren handelt zielführend und selbst Montand und das Opfer taugen kaum als spezielle Sympathieträger. Alles geschieht ungeplant, und nur die bettlägerige Simone Signoret entwickelt Intelligenz und etwas Überblick. Die Trivialität der Zufälle und das Happyend verhindern, dass griechische Tragödie daraus wird. Es bleibt eine gedehnte Dokumentation des Geschens, manchmal interessant, selten spannend.
Mit Vadim Glowna (Inspektor Abadie), Claude Bertrand (Schweinehändler), Gabrielle Doulcet (die Alte mit den Katzen), Alice Reichen (die Schreibwarenhändlerin), Tony Rödel (der Elsässer), Georges Fréderic Dehlen (SNFC-Zeuge), Serge Marquand (der Rothaarige).