Playgirl

Regie:
Will Tremper
Autor:
Will Tremper
Land: BRD
Jahr: 1966
Länge: 88 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

West-Berlin 1965. Über die Autobahn mit Narziss Sokatscheff (Bogdan) kommt Photomodell Eva Renzi (Alexandra Borowski) in die Stadt, flieht aus dem dürftigen Hotel, in dem der sie unterbringen will und versucht die Telephonnummer des Baulöwen Paul Hubschmid (Joachim Steigerwald), den sie aus Rom kennt. Der schiebt sie auf seinen Sekretär Harald Leipnitz (Sigbert Laner) ab, in den sie sich vielleicht verliebt, schläft doch mit Hubschmid, auch mit Leipnitz, und legt dazwischen eine Photo-Session mit Umberto Orsini (Timo) ein, der sie kennt und dem sie zufällig begegnet. Leipnitz schließlich ist bereit, sie zu heiraten – aber Hubschmid rät ab und auch Renzi gesteht schließlich, daß sie nicht weiss, wen sie will oder ob sie jemanden will.

Trempers Film ist nicht oberflächlich, er zeigt Oberflächlichkeit und versucht sie stets mit der Realität zu kontrastieren. Das beste Beispiel ist die Szene, in der die sonst wirkungsgewaltige Renzi, hier Tochter einer einst Berliner Familie, groteske Unkenntnis über den zweiten Weltkrieg und die Nazis offenbart, zum Verdruß von Hubschmid, der daran moralisch Anstoß nimmt und innere Distanz zu ihr wahrt. Aber die Realität des Berliner Westens ist bürgerlich – sie wird nicht hineinfinden. Einer der wenigen wirklich guten Filme des damaligen ‚jungen deutschen Kinos‘.

Mit Elga Stass (Hildchen Völker), Rudolf Schündler (Dr. Ziere), Hans Joachim Ketzlin (Jochen „007“), Paul Kuhn (Paul Kuhn).

Lieder: „Noch eine Melodie“, „Ich bleib Dir treu“