Pipin der Kurze

Regie:
Carl Heinz Wolff
Autor:
Georg Zoch
Vorlage:
"Pipin der Kurze", St (?)
Autor Vorlage:
Ludwig Hirschfeld
Karl Farkas
Land: D
Jahr: 1934
Länge: 75 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Berlin. Heinz Rühmann (August Pipin), der pedantische Kassierer des Textilhandels von Paul Heidemann (Naumann), leidet unter der Schwäche seiner Frau Charlotte Serda (Adele) für den Schauspieler (Winkler), einen Nachbarn. In Gedanken zahlt er der Botin Edith Wolff 300 Mark zuviel aus, die abends in der Kasse fehlen. Er sucht lange, und während Serda zu Hause wartet, irrt er durch die Stadt, steht bei einem Kredithai vor verschlossener Tür und wird schließlich festgenommen. Generaldirektor Hans Junkermann (Borchardt), der unbedingt die Komparsin Hilde Hildebrand (Rita Marbach) erobern möchte, bringt sie dadurch in die Zeitung, in dem er Rühmann dafür bezahlt, so zu tun, als sei sie der Grund seines Selbstmordversuchs. Schlagzeile in der Zeitung. Serda, empört, zieht aus. Auf einmal darf Hildebrand im Theaterin der „Teestunde der Madame Pompadour“ die Pompadour spielen, und Rühmann muss in der Ehrenloge Platz nehmen, nachdem ein Ansturm auf die Ware des Textilhauses Geld in dessen Kasse gespült hat. Im Theater kommt es auch zur Versöhnung zwischen Serda und Rühmann.

Die Vorlage kam von zwei jüdischen Wiener Autoren, und es ging nicht um den Vater Karls des Grossen, sondern um einen kleinen Mann, nicht besonders sympathisch, der ausschließlich durch Propaganda für einen andern zum Star wird. Das passierte 1934 noch die Prüfstelle, und seltsamerweise funktioniert hier die intelektuelle Komik von Hirschfeld und Farkas zusammen mit der spitzbübisch bürgerbraven Komik Rühmanns. Das ganze ist erkennbar irreal: Rühmann, fast gefühllos, lebt in einer Kunstwelt. Obwohl die musikalischen Einlagen nicht so zünden: die Sache ist interessant, kurz, und technisch gut hergerichtet.

Mit Walter von Lennep (Tenor), Günther Ballier (Tim, Reporter), Ernst Behmer (Cornelius, Redakteur), Paul Ceblin (Theaterdirektor), Arthur Reppert (Kimmich).

Lieder: „Ach wär das schön, wenn Du mich lieben könntest“, „Pipin, das macht dir keiner nach“, Musik: Franz Doelle, Text: Bruno Balz.