Paradies der Junggesellen
Günther Neumann
Jahr: 1939
Länge: 91 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Berlin. Beim Scheidungsprozess gegen den Standesbeamten Heinz Rühmann (Hugo Bartels) lernt dessen zweite Ehefrau Hilde Schneider (Hermine) dessen erste geschiedene Frau Gerda Maria Terno (Eva) kennen. Die beiden freunden sich an, während Rühmann von seinem Chef Paul Bildt (Stadtrat Krüger) die Entlassung angedroht wird, wenn er noch einmal heirate. Am Abend trifft Rühmann auf dem Marinekameradschaftsabend seine alten Freunde Josef Sieber (Cäsar Spreckelsen) und Hans Brausewetter (Dr. Balduin Hannemann) wieder – und zieht mit ihnen in eine gemeinsame Wohnung, von der Frauen fernzuhalten sind. Doch bald bandelt Rühmann mit der Vermieterin Trude Marlen (Frau Platen) an; seine Wohngefährten beginnen, sich mit den Ex-Frauen von Rühmann zu treffen, wobei dieser Bezugspunkt beiden unbekannt ist. Am Ende steht eine Dreifach-Trauung, die Rühmann gleich selber vornimmt.
Kurt Hoffmanns erste Filmregie. Ein gut konstruiertes Buch, trotz eines leicht zu durchschauenden Plots. Hoffmann hat sich danach deutlich weiterentwickelt, aber er drückt schon damals recht gut, aber komödiantisch reflektiert, die Tasten des Seelenlebens eines kleinbürgerlich konditionierten Hirns. Da traf er sich mit Rühmann, der dies stets unreflektiert tat. Gedreht zu Zeiten, da man sich in Deutschland recht stark fühlte.
Mit Lotte Rausch (Frau Wagenlenker, Zimmervermieterin), Armin Schweizer (Emil Bernau, Nachbar), Maly Delschaft (Amalia Bernau), Albert Florath (Landgerichtsdirektor).
Lied: „Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern“, Musik: Michael Jary, Text: Bruno Balz