Othello

Regie:
Orson Welles
Autor:
Orson Welles
Vorlage:
"Othello, the Moor of Venice", 1604, St
Autor Vorlage:
William Shakespeare
Land: USA-GB-I-Marokk
Jahr: 1952
Länge: 89 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Zypern, im 16. Jahrhundert. Nachdem Orson Welles (Othello), der schwarze Heerführer der Venezianer, in der Heimat die junge Souzanne Cloutier (Desdemona) im Handstreich gegen den Willen ihres Vaters erobert hat, soll er dem Angriff der Türken widerstehen, die aber Zypern nicht erreichen. Da er sich gegenüber Welles‘ Leutnant Michael Lawrence (Cassio) zurückgesetzt fühlt, intrigiert Micheal MacLiammoir (Jago): Lawrence habe ein Verhältnis mit Welles junger Frau Souzanne Cloutier (Desdemona). Welles, der erst die Intrige nicht glauben will, lässt sich doch vom Reden MacLiammor überzeugen und erwürgt Cloutier, MacLiammoir sorgt für den Tod von Lawrence. Die Intrige kommt sofort auf, Welles ersticht sich.

Orson Welles lässt die Geschichte einer grossen Manipulation erstehen: der Innenwelt des Othello und ihre direkte Anbindung an Jagos Einflüsterungen. Alles wird diesem Zusammenwirken dienstbar gemacht, sonst kommt nichts vor. So wird die Bewegung der Kamera, die vorhandene Architektur in Marokko, das Licht, zum choreographischen Instrument des monomanischen Ego der Titelfigur. Ein Film der düsteren Innenräume, der dunkle Stimmung mit erstaunlichem filmischen Tempo und inszenatorischem Temperament verbindet. Die Herstellung dauerte wegen chronischer Unterfinanzierung drei Jahre.

Mit Robert Coote (Rodrigo), Hilton Edwards (Brabantio), Fay Compton (Emilia), Joseph Cotten (Senator), Joan Fontaine (Page).