Orphée

Regie:
Jean Cocteau
Autor:
Jean Cocteau
Land: F
Jahr: 1950
Länge: 91 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Frankreich 1950. Der erfolgreiche Dichter Jean Marais (Orpheus), ein Idol der Nation, wird von der Jugend angefeindet. Im ‚Café des Po?tes‘ gerät er in eine Schlägerei. Der junge Dichter Edouard Dhermitte (Jacques Cégeste), auf der Flucht vor der anrückenden Polizei, wird von zwei schwarzgekleideten Motoradlern tödlich überfahren. Den Leichnam nimmt die geheimnisvolle Maria Casar?s (die Prinzessin) mit. Sie fordert Marais auf, ebenfalls in ihren Luxuswagen einzusteigen. Beide werden zu einem Haus in Trümmern gefahren und der tote Dhermitte nennt Casar?s ’seinen Tod‘. Man geht in eine Welt hinter einem Spiegel… Casar?s Fahrer Francois Périer (Heurtebise) bringt Marais zu dessen Frau Maria Déa (Euridike), die ihm kritische Fragen stellt. Doch Marais ist davon besessen, die kryptischen Botschaften von ‚Radio London‘ zu hören, die Dhermitte aus dem Wagen von Casar?s sendet. Wie Casar?s sich in Marais verliebt hat, so verliebt Périer sich in Déa, die ebenfalls von den schwarzen Motorradfahrern getötet wird. Casar?s wird von einem Tribunal des Zwischenreichs der Eifersuchtstat angeklagt. Marais und Déa kehren in die reale Welt zurück, aber Marais ist es verboten, Déa anzusehen. Er verstösst dagegen. Nun wandern beide ins Totenreich zurück. Doch dort opfern Casar?s und Périer ihre Liebe. Das Ehepaar Marais – Déa kehrt lebendig ins Diesseits zurück.

Coctreau, in der Nachkriegszeit selbst in Turbulenzen, malt hier mit grosser Sorgfalt ein Gleichnis – den Sieg des Dichters über die Sterblichkeit. Mit Casar?s schafft er eine starke, aber nicht sympathische Frauenfigur, und Déa gilt während des gesamten Films kaum das Interesse des Gemahls. Die Schauspieler rezitieren mehr. als dass sie sprechen und die visuelle Kraft Cocteaus ragt heraus. Ein in sich ruhender, zeitloser Klassiker.

Mit Juliette Gréco (Aglaonice), Roger Blin (der Schriftsteller), Henri Crémieux (der Redakteur des ‚Journal de Soleil‘), Jacques Varennes (der Richter), Pierre Butin (der Polizeikommissar).