Ohm Krüger

Regie:
Hans Steinhoff
Herbert Maisch
Karl Anton
Autor:
Harald Bratt
Kurt Heuser
Vorlage:
"Mann ohne Volk", 1934, R
Autor Vorlage:
Arnold Krieger
Land: D
Jahr: 1941
Länge: 127 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Zürich 1904. Der ehemalige Präsident der Südafrikanischen Republik, Emil Jannings (Paulus Krüger) erinnert, besiegt von den Engländern, sein Leben. Mit dem „großen Treck“ waren die Buren über den Vaal 1835 vor den Engländern geflohen, und Jannings war 1883 ihr Präsident geworden. Doch Goldfunde rufen die Engländer unter Ferdinand Marian (Cecil Rhodes) auf den Plan. Er will erobern, doch das heimische England will die Schürfrechte durch einen Vertrag sichern, den Jannings, nach London eingeladen, wider Erwarten unterschreibt, obwohl er an dessen Einhaltung nicht glaubt. 1899 beginnen die Engländer in der Tat einen Krieg gegen die Buren, in dem die Buren zunächst die Oberhand behalten. 1900 übernimmt dann Franz Schafheitlin (Lord Kitchener) den Oberbefehl der Engländer, und beginnt einen Krieg gegen die Bevölkerung. Farmen werden verbrannt, Frauen und Kinder in Konzentrationslager gebracht. Selbst Jannings pazifistischer Sohn Werner Hinz (Jan) kämpft nun mit. Er und seine Frau Gisela Uhlen (Petra) kommen im Lager um. Vergeblich fährt Jannings nach Europa, um dort Hilfe zu erbitten. Er bleibt in der Schweiz.

Der Burenkrieg, kein Ruhmesblatt britischer Kolonialgeschichte, wird hier gnadenlos zur antienglischen Propaganda benutzt, die ‚den Engländer‘ als solchen schlecht machte. Im Detail leicht zu durchschauende und übertriebene Propaganda (Gründgens bezeichnete seine Dialogpassagen zu Recht als ‚reine Politik‘), verfehlt die Gesamtwirkung des Films jedoch ihren Zweck nicht. Jannings, der sich später distanzierte, setzte sein gesamtes Spielvermögen ein – in vielen Szenen mit grossen Erfolg, und eine andere gute Rolle findet sich im Film für keinen Schauspieler.

Mit Lucie Höflich (Sanna Krüger), Ernst Schröder (Adrian Krüger), Gustaf Gründgens (Joseph Chamberlain), Friedrich Ulmer (Joubert, Burenkommandant), Eduard von Winterstein (Cronje, Burenkommandant), Hans Adalbert Schlettow (de Wett, Burenkommandant), Fritz Hoopts (Colson, Cornet), Max Gülstorff (Reitz, Staatsekretär), Walter Werner (Kock, Abgeordneter), Elisabeh Flickenschildt (Sophie Kock), Hedwig Wangel (Königin Victoria von England), Flockina von Platen (Flora Shaw).

Lieder: „Burenland ist freies Land“, „Das macht das Klima von Paris“, Musik: Theo Mackeben, Texte: Hans Fritz Beckmann, Günther Schwenn