Nebelmörder
Per Schwenzen
Jahr: 1964
Länge: 90 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Hainburg, in der Nähe von Waiblingen, Baden-Württemberg, Frühjahr 1964. In den Wäldern um die Stadt hat im März und April, stets bei Nebel, ein Unbekannter Frauen getötet. Die Polizei bildet eine Sonderkommission und schlägt im Gasthof ‚Storchen‘ ihr Quartier auf. Hansjörg Felmy (Kommissar Hauser) leitet sie. Die Schüler des örtlichen Gymnasium feiern in einem Stadel ausschweifende Feste, verantwortet von Ralph Persson (Heinz Auer), Sohn des Verlegers des ‚Hainburger Tagesboten‘, Karl Georg Saebisch (Herr Auer). Persson hat ein Verhältnis mit Elke Arendt (Franziska Hillebrandt), Tochter des Schuldirektors Wolfgang Büttner (Dr. Hillebrandt). Die Empörung ist groß, als der Klassenprimus und Aussenseiter Lutz Hochstrate (Erwin Lindemann) andeutet, Persson könne etwas mit den Morden zu tun haben, da er im letzten Fall in der Nähe des Tatorts war. Er trägt dies auch Felmy vor. Die Schüler stellen Hochstrate und schlagen ihn im Stadel zusammen. Kurz darauf stirbt er. Die Polizei verfolgt zunächst eher die Theorie, der geistig schwache Gärtnereigehilfe Hans Jürgen Janza (Franz Ritzel), der gerne von der Stadtjugend akzeptiert wäre, könne der Täter sein. Arendt ist von Persson schwanger und wird von ihm enttäuscht. Die Kriminalassistentin Ingmar Zeisberg, nachts bei Nebel als Lockvogel unterwegs, wird fast Opfer des Täters, den Felmy endlich entlarvt: es ist tatsächlich Persson… Anders als die damals populären Edwar Wallace Krimis, die einen oft phantastischen Hintergrund hatten, ist ‚Nebelmörder‘ so etwas wie ein Spielfilmvorläufer der ‚Tatort‘-Serie des Fernsehens. Konkrete, ländliche Szenerie, Regisseur York blickt in ein – attraktiv hergerichtetes – Milieu, Polizei und bürgerliche Gesellschaft spielen eine grosse Rolle. Ein Zeitdokument, einigermassen spannend, und noch gut anzusehen.
Mit Marlene Warrlich (Ulla Reiter), Wolfgang Völz (Freitag, Kriminalassistent), Alfred Baltoff (Herr Lindemann), Berta Drews (Frau Ritzel), Benno Hoffmann (Komarek), Isabel Stumpf (Gerda Brinkmann, Plattenverkäuferin), Herbert A. Knippenberg (Neuhaus, Kriminalassistent), Hilde Sessak (Frau Schmittner).