Napoleon
Napoleone Bonaparte
Jahr: 1955
Länge: 101 min.
Format:
in Farbe
Spielt 1769 – 1821. Sacha Guitry (Talleyrand) erzählt in einer Gesellschaft die Lebensgeschichte des Korsen Raymond Pellegrin (Napoleon) nach dessen Tod: seine Kindheit in Korsika, sein Aufenthalt in der Militärschule von Brienne, seine Verlobung mit Dany Robin (Desirée Clary) in Toulon, seine Bekanntschaft in Paris mit Mich?le Morgan (Joséphine de Beauharnais), die er heiratet. Sein Aufenthalt in Ägypten, sein Karrieresprung zum ersten Konsul, danach die Kaiserkrönung. Seine Feldzüge und Siege in Elchingen, Austerlitz, Eylau, Wagram. Seine Liebschaften, auch mit der polnischen Gräfin Lana Marconi (Maria Walewska). Scheidung, seine Ehe mit Maria Schell (Erzherzogin Marie-Louise). Sein desaströser Russland Feldzug. Die Abdankung. Elba, die Rückkehr nach Frankreich, die Niederlage bei Waterloo. Das Ende auf St. Helena.
Ein Tatmensch wie Napoleon wird erträglich, wenn ein Schöngeist wie Guitry ihn erklärt. Die deutsche KInofassung von Guitry fühlt sich an wie ein gescheiter Digest, in dem eine Erzählung illustriert wird – der Erzähler bleibt im ganzen Film präsent, und nur weniges ist ausgearbeitet. Guitry gehört offenkundig zu den Verehrern des Korsen, und das Bild, das er von ihm zeichnet, ist positiv, wenn auch nicht unkritisch. Die französische Sichtweise des grossen Guitry tut dem deutschen Betrachter, der in Napoleon einen Usurpator sieht, gut. Die Fassung, die 1970 für das Fernsehen synchronisiert wurde, ist ein anderer Film. Es gibt feine Linien, Ereignisse werden nicht nur geschildert, sondern mit Motiven versehen, und es entsteht ein klareres Bild Napoleons und seines Umfelds. Der Kommentar ist deutlich reduziert und es fällt auf, wie stark der Dialog von der KInofassung abweicht. Jedoch sind, verblüffenderweise, Szenen auch an manchen Stellen gegenüber der deutschen Kinofassung gekürzt. TV-Länge des Originals: 174 Minuten.
Mit Pierre Brasseur (Barras), Jean Gabin (Marschall Lannes), Erich von Stroheim (Beethoven), Orson Welles (Sir Hudson Lowe), Micheline Presle (Hortense de Beauharnais), O.W. Fischer (Metternich), Danielle Darrieux (Eléonore Denuelle), Jean Marais (Comte de Montholon), Yves Montand ( Maréchal Lefebvre), Lieder: „Plaisir d’amour“; „Quand finissa la guerre“