Nanette

Regie:
Erich Engel
Autor:
Jochen Huth
Land: D
Jahr: 1940
Länge: 94 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Das Stück „Können Frauen lieben“ von Hans Söhnker (Alexander Patou) ist ein Erfolg. So wundert sich Theaterdirektor Albrecht Schoenhals (Georg Miller), daß Söhnker untertaucht – er lernt in der Kneipe „Zum fröhlichen Markthelfer“ die Sängerin Jenny Jugo (Nanette Düwaldt) kennen, der er sich als ‚armer Dichter‘ präsentiert und Ärger mit Hans Schwarz jr. (Gustav) bekommt, dem schlichten, aber starken Buhler um Jugos Gunst. Die pflegt Söhnker bei sich – und heimlich schreibt er ein Stück über die Situation. Sie findet das Manuskript und will es Schoenhals verkaufen. Der offenbart schließlich Jugo Söhnkers wahre Identität, die sich empört von ihm abwendet. Bei der Premiere des Stücks organisiert sie ihre ganzen Freunde als Buh-Rufer, doch eine Liebeserklärung Söhnkers auf offener Bühne versöhnt sie.

Die Beschilderungen sind deutsch, die Namen französisch und die Währung sind Kronen: so erkauft man sich in schwierigen Zeiten Freiheiten. In diesem Niemandsland baut Engel seinen Star Jenny Jugo  langsam auf: erst als resolute Naive, dann als Wissende mit großen Szenen, in der sie 1940 die Großkopfeten schmähte, die stets auf dem Rücken der Kleinen handelten. Einen Film, den man zu Beginn unterschätzt, der sich dann aber bestens entwickelt.

Mit Olga Limburg (Frau Klose), Karl Hannemann (Bühnenportier), Hans Stiebner (Wirt), Flockina von Platen (Yvette Gilbert).

Lieder: „Ich liebe Dich“, Musik: Peter Kreuder, Text: Aldo von Pinelli, Jochen Huth, „Die Spatzen auf dem Dach“, Musik: Peter Kreuder, Text: Hans Fritz Beckmann.

The play „Can Women Love“ by Hans Söhnker (Alexander Patou) is a success. Theatre director Albrecht Schoenhals (Georg Miller) is surprised that Söhnker goes into hiding – he meets the singer Jenny Jugo (Nanette Düwaldt) in the pub „Zum fröhlichen Markthelfer“, to whom he presents himself as a ‚poor poet‘ and gets into trouble with Hans Schwarz jr. (Gustav), the simple but strong wooer for Jugo’s favour. She nurses Söhnker back to her place – and secretly he writes a play about the situation. She finds the manuscript and wants to sell it to Schoenhals. The latter finally reveals Jugo Söhnker’s true identity, who indignantly turns away from him. At the premiere of the play, she organises all her friends to boo, but a declaration of love by Söhnker on the open stage reconciles them.

The signs are German, the names are French and the currency is crowns: this is how one buys freedom in difficult times. In this no-man’s land, Engel slowly builds up his star Jenny Jugo: first as a resolute naïf, then as a know-it-all with great scenes in which she reviled the big heads in 1940 who always acted on the backs of the little ones. A film that one underestimates at the beginning, but which then develops in the best possible way.