Nachtasyl
Jacques Companeez
Jahr: 1936
Länge: 91 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Der Dieb Jean Gabin (Pépel) lebt in der Absteige des geizigen Wladimir Sokoloff (Kostyleff) und die Frauen des Milieus umkreisen ihn. Er bricht bei dem Baron Louis Jouvet (Débille) ein, der, hochverschuldet, gerade vom Spiel heimkehrt, bei dem er 50.000 Rubel verloren hat. Er überrascht Gabin; ein Gespräch mit ihm ermutigt ihn, weiterzuleben und er schenkt Gabin eine Pferdebronze. Tags darauf wird die Einrichtung seines Palais versteigert und Jouvet holt Gabin aus dem Gefängnis – der war wegen des Besitzes der Bronze verhaftet worden. Philosoph geworden, nimmt Jouvet Quartier in Sokoloffs Absteige. Dort möchte Sokoloff seine Schwägerin Junie Astor (Natascha) aus Opportunitätsgründen mit dem fülligen Polizeikommissar André ‚Gabriello‘ Galopet (Toptoun) verheiraten; der macht Astor bei einem Sonntagsausflug betrunken und Gabin, der das sieht, schreitet ein. Sokoloff will daheim Astor schlagen, aber Gabin wirft ihn auf den Hof, wo ihn die Absteigenbewohner so drangsalieren, dass er umkommt. Sie schützen Gabin davor, verhaftet zu werden, und der flieht mit Astor auf die Landstrasse..
Die erste Verfilmung des Werks von Gorki (die zweite stammt von Akiro Kurosawa, 1957), wobei der Autor Renoirs Konzept kurz vor seinem Tode noch absegnete. Renoir setzt den Akzent nicht auf russisches Elend, sondern auf die Psyche der Figuren, die er im französisch-russischen Niermandsland ansiedelt. Berückend schöne schwarzweiss-Photographie, schauspielerisch eindrucksvoll – insbesondere Jouvet als stoischer Baron glänzt.
Mit Suzy Prim (Wassilissa Kostylewa), Jany Holt (Nastja), Camille Bert (der Graf), Robert Le Vigan (der Schauspieler), René Ganin (Louka, der Philosoph), Paul Temps (Satine), Maurice Baquet (Aljoschka, der Akkordeonspieler), Henri Saint-Isle (Kletsch, der Schuster), Leon Larive (Felix, Diener des Barons), Lied: „Pleurez les pauvres garcons“ Musik: Jean Wiener