Musketier mit Hieb und Stich

1791. Als Jean-Paul Belmondo (Nicolas Philibert), 1787 wegen Aristokratenmordes aus Frankreich geflohen, in South-Carolina eine reiche Kaufmannstochter heiraten will, kommt heraus, dass er in Frankreich noch verheiratet ist. Um die – neu eingeführte – Scheidung zu erlangen, reist Belmondo nach Nantes und gerät in Revolutionsturbulenzen. Seine Weizenladung macht ihn sofort zum Zankapfel; seine Frau Marl?ne Jobert (Charlotte Gosselin), die er schon seit Kindheitstagen kennt, lebt im Schloss des Royalisten Sami Frey (Henri, Marquis de Guéron), zum Kummer von dessen Schwester Laura Antonelli (Pauline), die Belmondo bei ihrem Attentat auf den Volksvertreter Julien Guiomar vor der Verhaftung rettet. So wird Belmondo unter dem Namen (de Bastignac) bei Frey zum Helden, der seine Schwester über alles liebt. Belmondo will nun Jobert zurück. Jobert widerum wird vom Prinzen Michel Auclair heftig umworben. Da Frey ohnedies nur mit seiner Schwester leben will, arrangiert Auclair mit dem betäubten Belmondo eine „Scheidung‘, und Jobert, empört durch die Scheidungspläne Belmondos, flieht mit Auclair in Richtung deutsche Grenze. Belmondo, der auf dem Schiff nach Amerika aufwacht, folgt ihr und erobert sie im Schlachtgetümmel mit den Österreichern. Etliche Jahre später: Belmondo wurde unter Napoleon zum Prinzen erhoben und sitzt mit Jobert für einen Portraitmaler.

Geschichte als Zufallsspiel: ob man Franzose, Österreicher, Royalist, Revolutionär ist: es gilt, sich mit seinen persönlichen Ziel irgendwie durchzuwursteln. Unter diesem Vorzeichen stand dieser Film am Start von Belmondos Karriere als Tausendsassa. Flott inszeniert, bestens besetzt, photographiert, ausgestattet und musikalisch untermalt – und völlig respektlos.

Mit Mario David (Requiem, der Vorkoster des Prinzen), George Beller (Simon), Pierre Brasseur (Gosselin, Weinhändler), Sim (Lucas, Buchhalter), Charles Denner (der Mitreisende), Paul Crochet (der Ankläger), Patrick Préjean (Saint-Aubin).