Mr. Shi und der Gesang der Zikaden

Spokane, USA. Die junge Chinesin Faye Yu (Yilan) erhält Besuch von ihrem alten Vater Henry O. (Mr. Shi), einem Witwer aus Peking. Yu lebt in einer Vorstadt Wohnsiedlung; der Besuch ist ihr ein wenig lästig, ihr Vater, noch immer kommunistischen Idealen anhängend, fremd. Sie lebt von ihrem Mann getrennt und arbeitet in einer Universitätsbibliothek. Der Vater freundet sich im Park auf der Bank mit der alten Iranerin Vida Ghahremani an und philosophiert mit ihr über das Leben. Er findet heraus, daß Yu eine Affäre mit dem Russen Pasha Lychnikoff (Boris) hat, wegen dem sie auch ihren Mann verliess, mit dem es aber nicht besonders harmonisch läuft. Yu wirft ihm vor, in der Vergangenheit der Mutter nicht treu gewesen zu sein und auch über seinen Beruf als ‚Raketenwissenschaftler‘ nicht die Wahrheit zu sagen. Er klärt das auf und tritt eine Rundreise durch die USA an.

Die Menschen sind einander fremd. Zunächst, meinen wir, die Generationen, dann die Einsamkeit amerikanischer Schlafstädte, dann die Distanz der Kulturen. Dann lernen wir, dass es auch im kommunistischen China nicht anders war. Wayne Wang kann den Konflikt nicht auflösen, aber er bringt uns, separat, Vater und Tochter durchaus nahe. Es braucht eben die Gebete von 1000 Jahren, um ein Bett teilen zu können.

Mit Angela Dierdorff Petro (Maggie), Liz Mathews (die Geschäftsfrau), Wes Deitrick (Antiquitätenhändler), Megan Albertus (Mädchen im Bikini).