Monsieur Vincent

Regie:
Maurice Cloche
Autor:
Jean-Bernard Luc
Jean Anouilh
Land: F
Jahr: 1947
Länge: 114 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Frankreich 1617. Pierre Fresnay (Vincent de Paul) tritt seine Stelle als Seelsorger des Örtchens Chatillon an. Der Ort hat sich vor der Pest verbarrikadiert; Fresnay rettet ein Kind aus einem Haus, in dem er seine tote Mutter findet – kein Pestfall. Fresnay erregt die Aufmerksamkeit von Lise Delamar (MMe de Gondi) und kommt nach Paris. 1622 ernennt ihn Aimé Clariond (Richelieu) zum Priester der königlichen Galeeren. Auf einer Galeere erbarmt sich Fresnay eines Sträflings und rudert für ihn bis zur Erschöpfung. Fresnay zieht es wieder zu den Armen in der Stadt. Er gründet Hospize, findet Helfer und Helferinnen, denen er, wie sich selbst, Arbeit bis zur Erschöpfung aufbürdet. Reiche Gesellschaftsdamen finden den Dienst bei ihm chic. Doch als er sich auch noch der Kinder aus den Klappen annehmen will, stören sie sich daran, da es Geschöpfe der Sünde seien. Fresnay erkennt, dass die Wohltaten nicht mit der rechten Gesinnung gegeben werden, geht seinen Weg trotz herber Enttäuschung unbeirrt weiter. 1660. Kurz vor seinem Tode philosophiert er mit der französischen Königin Germaine Dermoz (Anne) darüber, was er im Leben erreicht habe.

Obwohl die Jugendjahre von Vincent de Paul (1581 – 1660) bis hin zu seiner Versklavung in Tunis bewegt waren, spart der Film dies aus und greift bemerkenswerte Szenen aus dem Lebenslauf heraus. Sie betonen Charisma und Charakter des Begründers der modernen Wohlfahrt und vermeiden jede Frömmelei – es könnte auch die Beschreibung eines überdimensionierten, ansteckenden Helfersyndroms sein…. Auf weite Strecken faszinierend. Fresnay spielt überzeugend.

Mit Gabrielle Dorziat (Mme. Goussault), Jean Debucourt (M. de Gondi), Marcel Pér?s (La Fouille, der Schreiner), Yvonne Gaudeau (Louise de Marillac), Robert Mureau (M. Bénier).