Mollenard, capitaine Corsaire
Oscar Paul Gilbert
Jahr: 1938
Länge: 102 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Dünkirchen 1937. Die strenge Gabrielle Dorziat (Mathilde Mollenard) erfährt von Jacques Baumer (R. Chevrier), dem Funktionär der ‚Armement maritim‘, dass ihr Mann Harry Baur (Justin Mollenard), als Kapitän dieser Linie, in Schanghai unter Verdacht steht, Waffen zu schmuggeln. Doch gleichzeitig kann in Schanghai Baur die Aufsichtsbeamten der Linie austricksen. Zugleich graut ihm vor einem Wiedersehen mit seiner Frau. Baur lässt sich mit Waffenhändlern wie Pierre Renoir (Bonnerot) ein und prellt ihn um 100.000 $. Der rächt sich, in dem er an Bord der ‚Minotaure‘, dem Schiff von Baur, eine Bombe placiert. Die explodiert, doch Baur rettet sich und seine Mannschaft. In Dünkirchen wird er als Held empfangen, meidet aber seine Frau, die den Kindern so Angst vor ihm macht, dass Tochter Elizabeth Pitoeff (Marie Mollenard) ins Wasser springt. Die Reederei schont Baur, um die Versicherungszahlung nicht zu gefährden. Seine Frau schikaniert ihn. Baur denkt an Selbstmord. Doch seine Leute holen ihn, gesundheitlich angeschlagen, an Bord, wo er eines sanften Todes stirbt.
Ein Kontrast, der stärker nicht sein könnte: das Urgestein des Kommandanten, der riskiert und sich den Dinge stellt, und seine fordernde, kalte und herrschsüchtige Frau, welche die Seelen der Kinder verbiegt. Die Ehe besteht nur noch, weil er nie da ist: Gefühl vs. schlechtes Schauspiel. Eine Meisterleistung der beiden Darsteller. Mit dem Film wollte Siodmak, der sich in Frankreich etabliert hatte, Profil gewinnen und investierte eigenes Geld.
Mit Robert Lynnen (Gianni Mollenard), Walter Rilla (Frazer), Marta Labarr (Betty Hamilton), Marcel Dalio (Happy Jones), Gina Man?s (Marina).
Lied: ‚Shanghai, Magic City‘, Musik und Text: Jacques Dallin