Mitternacht im Garten von Gut und Böse

Savannah, Georgia, Dezember 1984. Im Mercer-Haus will der Kunstsammler Kevon Spacey (James Williams) seine Weihnachtsparty feiern. Er hat dazu auch den Berichterstatter John Cusack (John Kelso) vom Magazin ‚Town and Country‘ eingeladen. Der wird Zeuge eines Streits von Spacey mit seinem Liebhaber Jude Law (Billy Carl Henson). Nach der Party liegt Law erschossen in Spacey’s Zimmer – und Spacey behauptet Notwehr. Cusack, mittlerweile mit Spacey angefreundet, beschliesst, über den Fall ein Buch zu schreiben. Spacey ist eine gesellschaftliche Figur in Savannah. Cusack ermittelt über Law, und findet in der Drag Queen Chablis Devau (Frank Devau, genannt Chablis) eine Schlüsselfigur, die Law gut kannte. Zur Verteidigung zieht Spacey seinen Anwalt Jack Thopmson (Sonny Seiler) heran – und sucht die Hilfe der Voodoopraktiken von Irma P. Hall (Minerva). Es kommt zum Trial vor dem Catham Coutny Court, in dem Machinationen der Polizei aufgedeckt werden, die Aussage von Devau zentral sind und das zum Freispruch führt, obwohl Cusack die Gewissheit erlangt, dass Spacey gar nicht in Notwehr gehandelt hat.

Savannah – eine Welt, in der nichts so ist wie es scheint. Der Schein freilich ist zu schön, um real zu sein. Ähnlich wie in „Die Agffäre der Sunny von B.“ ist auch hier sehr reales Geschehen der Ausgangspunkt, und mehr als dort wird die Realität Bestandteil des Films: Der Set-Tatort ist der reale Tatort, der Richter des Films war real Verteidiger des Angeklagten (für den es übrigens 4 Mal ein Trial gab), die Figur der Chablis spielt sie selbst. Eastwoods intelligenter Film, der seine Spannung bis zum Schluss hält, durchwandert diese Welt mit Liebe zum Detail. Er beginnt mit dem Grabstein des Songschreibers Johnny Mercer, dessen Grossvater das Haus erbauen liess, und durchmisst die Zwischenwelt von Gut und Böse, in der wir wünschen, der nicht ganz unschuldige Täter würde freikomme. Und der Film bemüht, wie viele Filme Eastwoods, transzendentes Geschehen.

Mit Alison Eastwood (Mandy Nichols), Paul Hipp (Joe Odom), Dorothy Loudon (Serena Dawes), Anne Haney (Margret Williams), Kim Hunter (Betty Harty), Geoffrey Lewis (Luther Driggers), Sonny Seiler (Richter White), Emma Kelly (sie selbst.)