Mensch ohne Namen
Jahr: 1932
Länge: 89 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Russland 1932. In einer sowjetischen Automobilfabrik findet der dortige Fließbandarbeiter Werner Krauß (Heinrich Martin), durch Bilder von Berlin in „Der Woche“, die ihm deutsche Besucher geben, sein Gedächtnis wieder. In Berlin hört er, daß er für tot erklärt wurde. Ihm helfen der Provisionsagent Julius Falkenstein (Julius Hanke), der Winkeladvokat Fritz Grünbaum (Erwin Gablinsky) und die arbeitslose Stenotypistin Grete Bard (Grete Schulze). Doch seine Berliner Automobilfabrik ‚Martin Werke AG‘ gehört inzwischen seinem Freund Mathias Wieman (Alfred Sander), der auch seine Frau Helene Thiemig (Eva-Maria) geheiratet hat. Beide sagen, daß sie ihn nicht erkennen, und wiederholen das auch vor dem Amtsrichter Eduard von Winterstein. Währenddessen erhält Krauß für eine bahnbrechende Erfindung im Automobilbau ein wertvolles Patent. Am Ende bleibt er aber „Gottlieb Leberecht Müller“ und bei Bard. Den Namen hat man ihm gegeben, um ihn wegen Beleidigung des Richters bestrafen zu können..
Der gleichnishafte Charakter von Balzacs Novelle ist im Film erhalten geblieben: Nichts ist realistisch, alles wirkt archetypisch. Doch der Könner Ucicky, unterstützt von einem Team hervorragender Schauspieler und Werner Krauss in zurückhaltender, aber glaubwürdiger Manier, vermeidet es, in philosophische oder intelektuelle Spielereien abzugleiten und findet einen durchgängig menschlichen Ton, der auch die Figuren der Justiz und der ehemaligen Familie des Namenlosen mit einschließt.
Mit Herta Thiele (Helene Martin), Hans Brausewetter (Referendar), Carl Balhaus (Paule, Kellner), Alfrede Beierle (Kriminalkommissar), Gerhard Bienert (Beamter der Kartei ‚Die Toten des Weltkriegs‘)