Meine Tante, Deine Tante
Kurt Bortfeld
Jahr: 1939
Länge: 85 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Klein Lübbenstadt feiert das 300jährige Bestehen. Baron Ralph Arthur Roberts (Theodor von Bredebosch) plant dazu eine musikalische Darbietung mit seinem Quintett. Doch sein erster Geiger, Walter Ladengast (Rudolf Trautmann), muss entlassen werden, als ihn seine Frau Lotte Rausch mit großer Dogge abends um 9 von der zeitlich weit überzogenen Probe abholt: Roberts hasst Hunde – und Frauen, seit ihm seine Braut einst 14 Tage vor der Hochzeit davonlief. Auf der Suche nach einem neuen ersten Geiger besucht er seinen Neffen Johannes Heesters (Peter Larisch), der auf dem Konservatorium studiert. Doch der ist zum Entsetzen von Roberts Anhänger der Swing-Musik – und auch noch verlobt mit Olly Holzmann (Tony Köster). Holzmann findet heraus, daß es ihre Mutter Käte Kühl (Doris Köster) war, die Roberts einst sitzen ließ. Mit Kühl und Roberts gegen ihre Verbindung, will Holzmann das Blatt wenden. Sie reist nach Klein Lübbenstadt, schleicht sich in Jungenkleidern als erster Geiger ein und gewinnt Roberts‘ Herz – selbst, als sie als Mädchen entlarvt wird. Das führt nur dazu, daß Roberts ihr einen Antrag machen will. Doch Holzmann hat vorgesorgt und lässt Kühl auf der Bildfläche erscheinen. Roberts schwenkt gleich um und alle stimmen Heesters‘ und Holzmanns Verbindung zu.
Ein Schwank ohne Klamauk: zurückgenommen in diesem Punkt, aber mit Roberts, Heesters und Holzmann ideal besetzt. Roberts ist nicht ein Trottel, sondern ein meinungsfreudiger, sympathischer Sonderling, der sich in seine musische Welt flüchtet, die ist wie sein Glasharmonium, das nur Holzmann spielen kann. Holzmann und Heesters temperamentvoll, und mit Bochmanns Musik gut versorgt.
Mit Ernst Legal (Amtmann Henkel), Walter Lieck (Apotheker Klein), Valy Arnheim (Johann Lehmann, Diener), Leo Peukert (Buntschuh), Karl Etlinger (Professor Mauss).
Lieder: „Auch Du wirst einmal glücklich sein“, „Wenn ich wüßt, wen ich geküsst“, Musik: Werner Bochmann Text: Bruno Balz
Klein Lübbenstadt celebrates its 300th anniversary. Baron Ralph Arthur Roberts (Theodor von Bredebosch) plans a musical performance with his quintet for the occasion. But his first violinist, Walter Ladengast (Rudolf Trautmann), has to be dismissed when his wife Lotte Rausch picks him up from the rehearsal at 9 o’clock in the evening with a large Great Dane: Roberts hates dogs – and women, since his bride once ran away from him 14 days before the wedding. In search of a new first violinist, he visits his nephew Johannes Heesters (Peter Larisch), who is studying at the conservatory. But to Roberts‘ horror, he is a devotee of swing music – and also engaged to Olly Holzmann (Tony Köster). Holzmann finds out that it was her mother Käte Kühl (Doris Köster) who once dumped Roberts. With Kühl and Roberts against their connection, Holzmann wants to turn the tide. She travels to Klein Lübbenstadt, sneaks in as the first violinist dressed as a boy and wins Roberts‘ heart – even when she is revealed to be a girl. This only leads to Roberts wanting to propose to her. But Holzmann has taken precautions and has Kühl appear on the scene. Roberts immediately changes his mind and everyone agrees to Heesters‘ and Holzmann’s union.
A farce without any slapstick: restrained in this respect, but ideally cast with Roberts, Heesters and Holzmann. Roberts is not a jerk, but an opinionated, likeable oddball who takes refuge in his musical world, which is like his glass harmonium that only Holzmann can play. Holzmann and Heesters spirited, and well supplied with Bochmann’s music.