Marnie
Jahr: 1964
Länge: 125 min.
Format: 1,85 : 1
in Farbe
Philadelphia. „Tippi“ Hedren (Marnie Edgar), Neurotikerin, ist soeben als ‚Marion Holland‘ mit Geld von ihrem Chef, Steuerberater Martin Gabel (Sidney Strutt) durchgebrandt und besucht ihre Mutter Louise Latham (Bernice Edgar) in Baltimore. Danach versucht sie bei Verleger Sean Connery (Mark Rutland) als Witwe ‚Mrs. Taylor‘ ihre bewährte Methode: als Sekretärin einschmeicheln und mit dem Geld verschwinden. Aber Connery, der eine Schwäche für sie entwickelt hat, erwischt sie auf frischer Tat, erpresst sie in eine Ehe. Mühsam kämpft er mit ihrer Frigidität und ihren Neurosen, frühere Opfer tauchen auf, und erst die Auflösung eines traumatischen Kindheitserlebnisses mit ihrer Mutter, die einen Liebhaber erschlug, ermöglichen es Hedren, an verbesserte Beziehungen zu Connery zu denken.
Bei seiner Premiere nur lauwarm aufgenommen, erfordert dieser Hitchcock, daß man unter seine Oberfläche blickt, die sowohl technisch als auch in der Konstruktion der Charaktere linkisch aussieht. Der Regisseur setzt all dies bewusst ein, um in einer abstrakteren Ebene seelischen Sinn zu erzielen. Er ist stilisiert und fern von jeder Naturalistik, und verzichtet auf Sympathieträger. Nur wer die nötige Distanz beim Sehen findet, kann die Qualitäten erkennen.
Mit Diane Baker (Lil Mainwaring), Bob Sweeney (Vetter Bob), Milton Stelzer (das Opfer auf dem Rennplatz), Alan Napier (Mr. Rutland), Edith Evanson (Rita)