Mahler auf der Couch
Percy Adlon
Jahr: 2010
Länge: 101 min.
Format: 1,85 : 1
in Farbe
Leiden, Holland, 1910. Der berühmte Psychotherapeut Karl Markowics (Sigmund Freud) empfängt den mit der Bahn angereisten Komponisten Johannes Silberschneider (Gustav Mahler), der ihn wegen Eheproblemen konsultieren will. Silberschneider ziert sich erst, berichtet dann von einer Untreue seiner deutlich jüngeren Frau Barbara Romaner (Alma Mahler) mit dem Architekten Siegried Mücke (Walter Gropius). Silberschneider hatte Romaner im Sanatorium Tobelbacher bei Graz in deren Kur besucht, wo sie ihm Mücke vorstellte; später hatte er einen Liebesbrief von Mücke gefunden. Trotz Mückes Drängen bleibt Romaner bei Silberschneider. Später fragt Markowics Silberschneider, ob er nicht selbst Schuld trage. Silberschneider berichtet vom Kennenlernen der jungen Frau, die ihn trotz des Altersunterschieds heiraten will. Sie komponiert selbst und ist sehr enttäuscht, als er von ihr verlangt, ihre Ambitionen zu seinen Gunsten zu begraben, fügt sich aber. Markowicz insistiert auf Romaners Reaktion, als Silberschneider ihr des Liebesgriefes wegen Vorhaltung macht und gräbt aus dessen Seele aus, dass sie sich von ihm emanzipieren will. In der Folge feiert Silberschneider Triumphe mit seiner 8. Sinfonie und ist mit Romaner und Mücke befriedet..
Pluspunkte: Sowohl Mahler als auch Freud werden gut gespielt. Aber: der gespielte Charakter von Mahler ist in sich nicht stimmig und die Geschichte, um die es geht, hätte als solche wohl nicht gerechtfertigt, Dr. Freud oder Percy Adlon zu bemühen. Sie bleibt an der Oberfläche, was die Klatschkommentare einiger Nebenfiguren unterstreichen. So bleibt von den beiden Wiener Grössen wenig, was aus diesem Film zu erinnern wäre. Adlon zeichnet sich in einem Vorspanntitel von historischer Akkuratesse frei, nutzt aber diese Freiheit kaum.
Mit Eva Mattes (Anna Moll), Lena Stolze (Justine Mahler-Rosé), Nina Berten (Anna von Mildenburg), Mathias Franz von Stein (Alexander von Zemlinski).