Mädchen Mädchen
Eckhardt Schmidt
Jahr: 1967
Länge: 99 min.
Format: 1,66 : 1
schwarz-weiß
Bayern. Die noch minderjährige Helga Anders (Andrea) wird aus der Erziehungsantstalt entlassen und will zu ihren Eltern nach Bergen. Doch unterwegs steigt sie vom Zug auf einen Transporter um, dessen Fahrer Klaus Löwitsch (Schorsch) sie zu dem Kiesgrubenbetrieb bringt, dessen Inhaber Hellmuth Lange (Ernst Spieker) sie verführt hatte und deswegen im Gefängnis gelandet war. Nun trifft sie dessen Sohn Jürgen Jung (Spieker junior) an, der den Betrieb inzwischen leitete. Er wirbt um sie und hat sofort Erfolg. Die Eifersucht auf den Vater bleibt in ihm wach; er zieht mit Anders durchs Münchner Nachtleben, verstösst seine Freundin Monika Zinnenberg (Monika), geht auf Distanz zu seiner Clique. Er ist stolz auf das, was er im Betrieb geleistet hat. Da kommt, ohne Vorwarnung, Lange aus dem Vollzug zurück. Ohne etwas zu ahnen, sieht er in Anders wieder die Freundin – sie wehrt sich nicht. Jung traut sich, trotz Ankündigung gegenüber Anders nicht, Lange etwas zu sagen. Bevor Vater und Sohn aneinandergeraten, zieht Anders mit ihrem kleinen Koffer ab.
Zu Beginn der Welle des sogenannten ‚Jungen Deutschen Films‘ nahm das Erstlingswerk von Roger Fritz eine Sonderstellung ein. Mit mehr ästhetischem als intellektuellen Anspruch gefällt er durch eine erkennbar gewählte Photographie, attraktive, wenn auch etwas penetrante musikalische Ausstattung und liefert mit dem Paar Anders / Jung zwei Gesichter, die zeittypisch sind. Seine Geschichte ist anspruchslos, aber die schöne Privatwelt jeder Figur befindet sich nahe an Abgründen, die nur angedeutet werden – bis auf die Spaziergänge am oberen Rand des Kiesabbaus… Mit Renate Grosser (Anna, Haushälterin), Ernst Ronnecker (Schiller, Vorarbeiter), Werner Schwier (Hammer), Christian Doermer (Mann im Zug).