Mädchen in Uniform

Regie:
Leontine Sagan
Autor:
Christa Winsloe
F. D. Andam
Vorlage:
"Der Ritter von Nerestan", 1930, St
Autor Vorlage:
Christa Winsloe
Land: D
Jahr: 1931
Länge: 95 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Potsdam. Hertha Thiele (Manuela von Meinhardis), 14 einhalb Jahre alt, Waise, wird von ihrer Tante Gertrud de Lalsky (Exzellenz von Ehrenhardt) im Mädchenstift untergebracht. Dort wird preußisch-spartanisch gelebt, gelernt, gearbeitet, und die Oberin Emilie Unda (Fräulein von Nordeck zur Nidden) kontrolliert Kosten und Briefverkehr. Persönliche Zuwendung finden die Mädchen nur bei Dorothea Wieck (Fräulein von Bernburg), für welche die Mädchen schwärmerische Zuneigung empfinden. Zwischen Thiele und ihr entwickelt sich eine unausgesprochene persönliche Beziehung. Zum Geburtstag Undas führen die Mädchen Schillers ‚Don Carlos‘ auf. Thiele ist darin erfolgreich und trinkt bei der folgenden Geburtstagsfeier soviel Punsch, daß sie ihre Liebe zu Wieck öffentlich verkündet. Unda lässt sie nun isolieren, von Wieck und allen anderen. Unda stellt auch Wieck zur Rede, die das Stift verlassen soll. Königliche Hoheit Marte Hein (Großherzogin) kündigt ihren Besuch an und erwähnt lobend Thieles ihr gut bekannte Familie. Doch da verschwindet Thiele – und wird oben am hohen Treppenhaus entdeckt, kurz vor einem tödlichen Sprung. Die Mädchen können sie retten. Die Oberin wird still und entfernt sich.

Ein erfolgreiches Theaterstück, von einer Theaterfrau engagiert verfilmt: es ist ein inniger, bewegender, humanistischer und sehr erfolgreicher Film geworden. Ihm haften viele Etiketten an, aber die Etikettierung vermeidet man besser, will man nicht die Sicht auf ihn verengen.  Natürlich ist er angesiedelt in der Kaiserzeit, aber das vielfach bemerkte Spind-Photo von Hans Albers, der „Sex Appeal“ habe, ist ein klarer Verweis auf die Gegenwart. Auch im Spiel der Darsteller überzeugend.

Mit Hedwig Schlichter (Fräulein von Kesten, Erzieherin), Lene Berdolt (Fräulein von Gaerschner, Erieherin), Erika Mann (Fräulein von Atems, Erzieherin), Ellen Schwanneke (Ilse von Westhagen), Ilse Winter (Marga von Rasso), Charlotte Witthauer (Ilse von Treischke).

Lied: „So nimm denn meine Hände“ Musik: Friedrich Silcher, Text: Julie Hausmann

Potsdam. Hertha Thiele (Manuela von Meinhardis), 14 and a half years old, orphan, is placed in the girls‘ convent by her aunt Gertrud de Lalsky (Exzellenz von Ehrenhardt). There they live, learn and work in a Prussian-Spartan manner, and the matron Emilie Unda (Fräulein von Nordeck zur Nidden) controls costs and correspondence. The girls only find personal attention from Dorothea Wieck (Fräulein von Bernburg), for whom the girls feel rapturous affection. An unspoken personal relationship develops between Thiele and her. For Unda’s birthday, the girls perform Schiller’s ‚Don Carlos‘. Thiele is successful in it and drinks so much punch at the following birthday party that she publicly proclaims her love for Wieck. Unda now has her isolated, from Wieck and everyone else. Unda also confronts Wieck, who is ordered to leave the convent. Royal Highness Marte Hein (Grand Duchess) announces her visit and mentions Thiele’s family, which she knows well, in praise. But then Thiele disappears – and is discovered at the top of the high staircase, about to take a fatal leap. The girls are able to save her. The matron becomes silent and moves away.

A successful play, made into a film by a theatre woman: it has become a heartfelt, moving, humanistic and very successful film. It has many labels attached to it, but it is better to avoid labelling it if one does not want to narrow one’s view of it.  Of course, it is set in the imperial era, but the often remarked locker photo of Hans Albers, who has „sex appeal“, is a clear reference to the present. Also convincing in the play of the actors