Mädchen im Vorzimmer

Regie:
Gerhard Lamprecht
Autor:
Walter von Hollander
Idee:
Edmund Sabott
Land: D
Jahr: 1940
Länge: 93 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Berlin. Magda Schneider (Beate Willmerding) ist Chefsekretärin des Verlegers Hans Leibelt (Karl Hartmann). Ihrem Chef sagt sie, dass er Entlastung brauche. Leibelt erhält dafür die Bewerbung von Richard Häußler (Dr. Groner), mit der Schneider in einem anderen Verlag eine kurze Liaison hatte. Schneider hat gerade den Ingenieur Heinz Engelmann (Paul Fabri) kennengelernt, der um sie wirbt. Als Leibelt Häußler engagieren will, der dem Verlag auch finanziell unter die Arme greifen möchte, will Schneider kündigen, kann aber Häußler zum Wohlverhalten bringen. Doch Engelmann ist eifersüchtig – hat der doch gerade ohne Schneiders Wissen das vakante Zimmer bei Schneiders Mutter Eleonore Ehn (Mathilde Wilmerding) angemietet. Ein Streit führt zur Trennung, obwohl beide als ‚Gesichter unserer Zeit‘ nacheinander auf die Verlagstitelblätter wandern. Schneider bringt Häußlers Onkel Paul Bildt (Prof. Groner) dazu, dem Verlag Mittel zur Verfügung zu stellen. Doch auch Leibelt hat von der früheren Beziehung Schneiders zu Häußler erfahren, und macht ihr Vorhaltungen. Schneider geht. Häußler bringt Engelmann und Schneider wieder zusammen, und Leibelt will sie zurückholen.

Niemand ist auf den Mund gefallen in diesem sehr bürgerlichen Film, der den Wert mittelständischer Betriebe hochhält. Nicht nur die Handlungsfäden, so unbedeutend die Geschichte an sich ist, sind geschickt verwoben, auch die Dialoge sind durchwegs geschliffen und die Regie hält ein fast atemberaubendes Tempo bis zum Schluss durch. Es fehlt romantischer Schmus und das Lob der guten Sekretärin ist nicht sparsam. Nicht ganz klar ist, warum die Alliierten diesen Film nach dem Krieg zum Verbotsfilm machten. Gut besetzt bis in die Nebenrollen.

Mit Rudolf Platte (Fritz Gödicke), Edith Oss (Helga, Verkäuferin), Rose Feldtkirch (Lore Hartmann), Carsta Löck (Millie Mailat, Sekretärin), Willi Rose (Karl Mailat), Ilse Petri (Susi Schütz), Erich Fiedler (Hauptschriftleiter Weinreich).