Mademoiselle Chambon
Florence Vignon
Jahr: 2009
Länge: 97 min.
Format: 2,35 : 1
in Farbe
Südfrankreich. Da seine Frau Aure Atika (Anne Marie) erkrankt ist, holt der Bauhandwerker Vincent Lindon (Jean) seinen Sohn Arthur le Houérou (Jérémy) von der Schule ab und lernt so dessen Leherin, die Aushilfe Sandrine Kiberlain (Véronique Chambon) kennen. Sie bittet ihn, wie andere Eltern zuvor, in der Klasse über seinen Beruf zu berichten, danach, das ziehende Fenster bei ihr daheim zu richten. Er bittet sie, ihm auf ihrer Violine etwas vorzuspielen. Später leiht sie ihm CDs. Es kommt zu einem Kuß. Er erfährt, daß seine Frau schwanger ist und versucht, von Kiberlain Abstand zu halten. Sie schlägt die Festanstellung, die man ihr angeboten hat, aus. Kurz vor ihrer Abreise spielt sie auf seine Bitte zum Geburtstag seines Vaters noch auf der Violine. Die beiden schlafen einmal miteinander. Er will mit ihr kommen, steigt jedoch auf dem Bahnhof nicht in den Zug. Sein Familienleben geht weiter.
In den Büchern von Eric Holder kann man minimalistische Sprachkunst erfahren. Die Transformation zu minimalistischer Filmkunst erweist sich als schwierig. Film ist konkrete Wirklichkeit – der Blick auf die Darsteller muss Innenleben offenbaren. So raten wir, was der Handwerker nun wirklich tut, wundern uns, wie empfindsam er auf klassische Musik reagiert. Von ihr erfahren wir wenig aus dem Beruf, aber sie streicht gleich alle Fenster neu in der Wohnung, in der sie für kurze Zeit lebt. Wir akzeptieren so einiges, was konkret gar nicht zueinander passt. Am Ende stellt sich die Frage: warum sollte man den Film sehen? Mit Jean Marc Thibault (Jeans Vater).