Madame de…

Paris 1893 – 1895. Danielle Darrieux (Madame Louise de..) verkauft wegen heimlicher Schulden ihre herzförmigen Diamant-Ohrringe, ein Hochzeitsgeschenk von Charles Boyer (General Baron André de..). Offiziell beklagt sie den Verlust ‚im Theater‘. Boyer kauft die Ohrringe heimlich zurück, schenkt sie seiner Maitresse Lia di Leo (Lola), die er nach Konstantinopel abschiebt. Dort kauft Vittorio De Sica (Baron Fabricio Donati), der italienische Gesandte in Paris, die Ohrringe und verehrt sie später Darrieux, seiner Geliebten, die ihm die Hintergründe der Juwelen verschweigt. Als De Sica die Menge der Lügengeschichten von Darrieux herausfindet, trennt er sich von ihr. Boyer fordert ihn unter einem Vorwand zum Duell und tötet ihn.

Gesellschaftliche Oberflächlichkeit, auf die Madame trainiert ist, gegen die aufrichtige Liebe des Gesandten und den Pragmatismus des Ehemanns: Eine präzis beobachtende Vorlage der zeitgenössischen Autorin de Vilmorin nutzte Ophüls zu drei Charakterportraits – und Madame schneidet am schlechtesten ab. Sie beobachtet das Duell ihrer beiden Männer aus der Ferne, und dass De Sica dabei stirbt, ist weniger wichtig als ihr eigenes Leiden über seinen Tod. Elegant undramatisch.

Mit Jean Debucourt (Remy, Juwelier), Mireille Perrey (Loulou, Amme), Jean Galland (M. de Bernac), Hubert Noel (Henri de Malleville), Serge Lecointe (Jerome, Sohn des Juweliers), Guy Favi?res (Julien, Diener).