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Regie:
Fritz Lang
Autor:
Thea von Harbou
Fritz Lang
Land: D
Jahr: 1931
Länge: 107 min.
Format: 1 : 1,37
schwarz-weiß

Berlin, November 1930: Ein Kindermörder geht um. Ein neues Opfer: die kleine Inge Landgut (Elsie Beckmann) kehrt von der Schule nicht mehr nach Hause zurück. Furcht regiert die Stadt, die Polizei, in ihrer Hilflosigkeit, beginnt, mit Aktionen das Geschäft der Unterwelt zu behindern. Ein Brief, den der Triebmörder Peter Lorre (Hans Beckert) an eine Zeitung schreibt, führt die Polizei, unter Leitung von Kommissar Otto Wernicke (Karl Lohmann) mit Verzögerung, auf seine Spur. Aber inzwischen hat die Unterwelt mobil gemacht. Eine Truppe unter Leitung von Gustaf Gründgens (der Schränker), erhält einen Tip von blinden Strassenhändler Georg John, markiert Lorres Mantel mit einem ‚M‘, stellt Lorre in einem Büro und inszeniert in einem Keller ein Tribunal gegen ihn. Ein Todesurteil droht, da erscheint die Polizei und verhaftet alle. Lorre kommt vor ein ordentliches Gericht. Sein Urteil zeigt der Film nicht.

Beeinflusst von der Geschichte des Massenmörders Peter Kürten, mit einem Schuss „Der Zinker“ von Edgar Wallace versehen, baut Lang einen Film, der auf Funktionen setzt: die detailorientierte Darstellung der Polizeiarbeit bis zur Rasterfahndung in der anonymen Grossstadt, parallel dazu die Bemühungen der Unterwelt, beide geleitet von Stäben in Rauchschwaden: Menschliche Gefühle gewinnen nur in Momenten Bedeutung, mit Ausnahme der Gerichtsverhandlung der Unterwelt, die das ganze Dilemma zwischen individueller Schuld und Spezialprävention vor einem Tribunal sichtbar macht, das – interessengeleitet – gar nicht gerecht sein kann. Überwiegend im Atelier gedreht, fängt der Film trotzdem zeitbezogene Berliner Atmosphäre ein. Heute in brillanter Restaurierung erhältlich.

Mit Ellen Widmann (Frau Beckmann), Friedrich Gnaß (der Einbrecher), Fritz Odemar (der Falschsapieler), Paul Kemp (der Taschenspieler), Theo Lingen (der Bauernfänger), Ernst Stahl-Nachbauer (Polizeipräsident), Theodor Loos (Kriminalkommissar Groeber), Gerhard Bienert (der Kriminalsekretär), Rudolf Blümner (Verteidiger im Unterwelttribunal).