Lucrezia Borgia
Jahr: 1940
Länge: 77 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Ferrara 1508. Isa Pola (Lucrecia Borgia), Gattin des Herzogs Nerio Bernardi (Alfonsino d’Este) wird von den Männern umschwärmt, wie dem Dichter Guido Lazzarini (Pietro Bembo), dem Maler Carlo Ninchi (Ranuccio), besonders aber von Friedrich Benfer (Alessandro Strozzi). Bernardi zieht zum Kummer von Pola in den Krieg. Pola bleibt tugendhaft, trifft sich jedoch mit Benfer. Sie diktiert ihrer Freundin Pina de Angelis (Barbara Torelli) einen Brief an Benfer. Dieser Brief gerät in die Hände von Bernardi, der heim in den Palazzo kommt und weiß, dass auch Benfer zugegen ist. De Angelis rettet die Situation: es ist ihre Schrift, und sie gibt sich als Freundin Benfers aus. Benfer wird vom eifersüchtigen Ninchi erstochen, mit dem Pola kämpft und der versehentlich durch Gift aus ihrem Schranke stirbt. Die Ehe mit Bernardi ist wieder intakt.
Es gereicht Drehbuchautor und Regisseur zur Ehre, nicht in spektakulären Legenden um die Borgia-Tochter zu schwelgen, sondern eine normale junge Frau zu zeigen, die ihren Gemahl für seine Kriegspläne kritisiert und seinen Verdacht der ehelichen Untreue zerstreuen kann, obwohl die Männer sie umschwärmen. Doch zweimal wird das Gift aus ihrem Schränkchen zitiert: als sie sich zu Beginn an einer Rosendorne sticht (eine Anspielung auf Strozzis Rosengedicht, das er ihr in historischer Realität widmete?) und als die blutige Hand ihres Verehrers Ranuccio mit ihm in Berührung kommt. Optisch in einzelnen Szenen recht intensiv. Hans Hinrich, ein Katholik mit jüdischen Wurzeln, konnte in Deutschland damals kaum noch arbeiten und fand mit diesem Film in Italien Arbeit.
Mit Luigi Almirante (Riccio, der Gaukler), Lina Marengo (Barbaras Amme), Nicola Maldacea (Cosimo), Giulio Tempesti (Botschafter Mailands), Amina Pirani (Beatrice), Giovanni Stupin (Wirt).